Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die SücLwestfront und der Balkan bis Ende Juli 1916 
abgebrochen werden. Die Truppen wurden zurückgenommen. Gleich¬ 
zeitig hatte das VII. Korpskmdo. die Einstellung aller weiteren Versuche 
zur Wiedergewinnung des verlorenen Teiles der Vorstellungen verfügt, 
da sich die Überlegenheit des Feindes nach Zahl und Mitteln in diesen 
Kämpfen klar erwiesen hatte, und das Haushalten mit den geringen 
Kräften geboten war1). 
Der Gasangriff auf der Hochfläche von Doberdò2) 
Hiezu Beilage 28 
Seit den Herbstschlachten hatten sich die Italiener in beharrlicher 
Sappenarbeit und durch Sprengung zahlreicher vorgetriebener Minen¬ 
stollen so nahe an die Stellungen der Karsthochfläche herangeschoben, 
daß ihre Sturmgräben im Durchschnitte 50 bis 100 Schritte, an vielen 
Stellen aber auch weniger als auf die Wurfweite von Handgranaten, 
vor unseren Hindernissen lagen. 
Um eine erträgliche Lage für die Besatzung zu schaffen, hatte 
das VII. Korpskmdo. schon im Frühjahre den Plan erwogen, den Feind 
zurückzuschlagen und dann die Stellungen im Abschnitte Mt. *S. Mi¬ 
chele—S. Martino an den Isonzo vorzuschieben. Allein zur Ausführung 
dieser Absicht gebrach es an Kräften. So kam das Korpskmdo. auf den 
schon im November 1915 erwogenen Gedanken, einen Gasangriff durch¬ 
zuführen, zurück, wenngleich das S.Armeekmdo. sich dagegen ableh¬ 
nend verhielt. Nach mehrfachen Studien hatten die seit Anfang März 
(S. 188) vorgenommenen Beobachtungen ergeben, daß ein derartiger An¬ 
griff im Bereiche der beiden nördlichen Divisionen des VII. Korps 
durchführbar sei, und die Heeresleitung hatte schließlich zu diesem 
Unternehmen am l.Mai ihre Zustimmung gegeben. Es war das erste¬ 
mal, daß dieses Kampfmittel im öst.-ung. Heer angewendet werden sollte. 
Der Hauptzweck des Unternehmens war die Vertreibung der Ita¬ 
liener vom Mt. S. Michele und von der vielumstrittenen Höhe -<¡>- 197, 
sowie das Vorschieben der Kampflinie an den Isonzo. Neben starker 
moralischer Wirkung und der Schädigung des Feindes erhoffte man 
1) Die 106. LstlD. hatte in den dreitägigen Kämpfen Verluste von 70 Toten, 
785 Verwundeten und 545 Vermißten zu beklagen. 
2) Eine eingehende Darstellung dieses Gasangriffes, verfaßt von Mjr. des öst. 
BundesheereiS Dr. R e n d u 1 i c, ist i,n den Mil. wiss. Mitt., Wien, Jhrg. 1926, No¬ 
vember-Dezemberheft, enthalten.
	        
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