Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
nen. Er beantragte den Rückzug in die Graberka—Luhstellung, was 
ihm mit Zustimmung der Heeresleitung von GO. Böhm-Ermolli ge¬ 
stattet wurde. 
So bezog in der Nacht auf den 29. Juli der rechte Flügel und die 
Mitte der 2. Armee eine vorbereitete Wehranlage, die von Horodyszcze 
hinter den oberen Sereth, dann in der Linie Jasionów—Boldury verlief. 
Der Schlacht bei Kowel entgegen 
(22. bis 27. Juli) 
Vor der Mitte der Heeresgruppe Linsingen ballte sich ein schweres 
Ungewitter zusammen. Seit dem 21. Juli besaßen die Stäbe der Verbün¬ 
deten schon sichere Nachrichten, daß der Feind vor Kowel seine Garde 
versammle. Man wußte die Befehlsstelle des Gen. Bezobrazow in Ro- 
ziszcze; am 23. wurden Gardetruppen vor der Front der Divisionen 
Rusche und Schön durch Gefangene festgestellt. Bernhard! zog seine 
Reserve, die deutsche 37. IBrig., von Mielnica hinter den Anschlu߬ 
flügel des Korps Lüttwitz nach Gonczyj Brod. GO. Tersztyánszky hatte 
unterdessen die an Marwitz abgegebenen Aushilfen zurückerhalten und 
ließ starke Korps- und Armeereserven ausscheiden. Conrad bat am 
23. Gdl. Falkenhayn unter dem Hinweis, daß ein überlegener Angriff der 
Russen auf Kowel und Wladimir-Wolynski die öst.-ung. wie die deutsche 
Front gleich nachteilig treffen müsse, dringend um deutsche Kräfte 
für die Heeresgruppe Linsingen. Nachts gingen die ersten Truppenzüge 
der k. u.k. 24. ID. von Stanislau zur Ostfront Hindenburgs ab (S. 649), 
Falkenhayn überwies am nächsten Tage die deutsche 121. ID., GM. 
v. Ditfurth, von der Heeresgruppe Prinz Leopold an Linsingen und 
stellte, wie bereits erwähnt (S. 644), nach dem Eintreffen der 24. ID. 
die deutsche 10. LD. in Aussicht. Die öst.-ung. Heeresleitung zog in¬ 
zwischen die abgekämpfte ll.HKD. von Kowel ins Hinterland nach 
Siebenbürgen ab. 
Brussilow hatte mittlerweile den Beginn seiner Offensive, da die 
Vorbereitungen der Armee Bezobrazow mehr Zeit erforderten, auf den 
28. Juli festgelegt. Damit dem Angriffsschwung der neu eingesetzten 
Armee Nachdruck verliehen werden könne, ließ Alexejew von der West¬ 
front aus dem Stande der 2. Armee das I.sib. Korps heranbefördern1). 
Die zwei Gardekorps standen am 27. westlich der Bahn Rowno— 
Kowel zwischen dem I. und dem XXXIX. Korps an der Stochodfront, 
i) Klembowski, 80. — Zajontschkowskij, 50.
	        
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