Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
die Strecke Strzemilcze—Szczurowice von der 46. SchD. zu übernehmen 
hatten. Abends wurde im Einvernehmen mit Marwitz, der die Gruppe 
Dieffenbach am Nordufer der Sydolówka ein deutsches Regiment bereit¬ 
halten ließ, das IR. 83 nach Mikolajow und Smarzow vorgezogen, um 
einem Überfall des Feindes begegnen zu können. 
Frühmorgens am 24. gingen die Russen südlich der Lipa das Korps 
Falkenhayn an und drangen in Haliczany ein. Sie wurden aber durch 
die 21.KBrig. und deutsche Abteilungen schnell wieder hinausgeworfen. 
Sonst überschritt die Kampftätigkeit während des Tages bei der Armee¬ 
gruppe Marwitz, bei der 1. und der 2. Armee nirgends die gewohnten 
Grenzen. Nur die Truppenbewegungen hinter der Feindesfront dauerten 
an. GO, Böhm-Ermolli rechnete stündlich mit dem Angriff lauf Brody, 
Marwitz und Puhallo besorgten einen Vorstoß gegen die inneren Flügel 
ihrer Armeen. Das l.Armeekmdo. verlangte die Rückgabe der 92. SchBrig., 
die noch jenseits der Sydolówka stand. Linsingen entschied, daß die 
Brigade dort auch nach der Ablösung durch deutsche Einheiten zu ver¬ 
bleiben habe, daß aber zwei deutsche Bataillone von Mikolajow auf das 
Südufer zu verschieben seien, um der 1. Armee bei Bedarf zu Gebote 
zu stehen. Spät abends befahl dann das Heeresgruppenkmdo. noch, daß 
Marwitz von der Styrfront einen etwa 4 km langen Abschnitt durch die 
Gruppe Dieffenbach beschleunigt mit deutschen Kräften übernehmen 
lasse, damit der Raum um Strzemilcze, den man besonders gefährdet 
erachtete, nicht durch eine Armeegrenze gespalten werde. Das Korps 
Falkenhayn hatte ein Regiment und einige Batterien der deutschen 
22. ID. zu Dieffenbach in Marsch zu setzen. 
Conrad hatte sich wegen der Vorgänge bei der 1. Armee bereits 
am 21. die endgültige Entscheidung, ob er die 106. LstlD. der Heeres¬ 
gruppe Hindenburg abtreten könne (S. 644), vorbehalten. Angesichts des 
großen Ernstes der Lage beschloß jetzt der öst.-ung. Generalstabschef 
im Einverständnis mit dem deutschen, die mittlerweile über Lemberg 
zurollende Division bei Brody auszuladen, um sie entweder der 2. oder 
der 1. Armee überweisen zu können. Abends wurde GO. Böhm-Ermolli 
beauftragt, mit dem Eintreffen des neuen Truppenverbandes auch noch 
das IR. 19 und die bei der 2. Armee verbliebenen Batterien und Anstal¬ 
ten der 33. ID. an GO. Puhallo abzugeben. 
Die dem Gen. S acharo w am 19. Juli zugesprochene Aufgabe (S. 643) 
war inzwischen etwas eingeschränkt worden. Brussilow berücksichtigte 
die verlustreichen Kämpfe bei Beresteczko und machte am 21. der 
11. Armee den Angriff auf Brody nicht mehr zur Pflicht, sondern ver-
	        
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