Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Plan für den Offensivstoß südlich vom Dniester 
645 
Auch wurden jetzt von der k. u. k. Heeresleitung die ersten not¬ 
dürftigen Verteidigungsvorbereitungen in Siebenbürgen getroffen. Am 
20. Juli ordnete die Heeresleitung den Abtransport der bei Kowel in 
Erholungsquartieren befindlichen ll.HKD. nach Siebenbürgen an. Dort¬ 
hin hatte auch die arg hergenommene 61. ID. von der Gruppe Marwitz 
zu folgen. Ende Juli wurden fünf Etappenbataillone aus dem Bereiche 
der 4. Armee und vier Etappenbataillone aus Krain und aus Südtirol 
nach Siebenbürgen verlegt. Das dem GO. Pflanzer-Baltin unterstellte 
Militärkmdo. Hermannstadt unter FML. Njegovan hatte die Etappen¬ 
bataillone zu etwaigen Räumungsarbeiten zu verwenden, während die 
schon in Siebenbürgen stehenden Truppen — Ersatz- und Marschbatail¬ 
lone, Landsturmformationen, Gendarmerieabteilungen, drei aus Arbeitern 
der Kohlengruben von Petrosény aufgestellte Bergwerksbataillone und 
Ersatzbatterien — fürs erste zur Verteidigung der befestigten Maros— 
Kokellinie ausersehen waren. 
In einem am 20. dem 12. Armeekmdo. (Heeresgruppenkmdo. Erz¬ 
herzog Karl Franz Joseph) erteilten Befehle betonte die Heeresleitung, 
daß für „die Gesamtlage ein positiver Erfolg gegen die russische 
9. Armee von besonderer Bedeutung wäre". Zugleich stellte Teschen den 
Abtransport von drei neuen deutschen Divisionen zur 3. Armee in Aus¬ 
sicht. Die 7. Armee, verstärkt durch die neuangekommene 34. ID. und 
durch das noch zurollende deutsche Karpathenkorps, werde sich dem 
Angriff der Armee Kövess anzuschließen haben. Das 12. Armeekmdo. 
hatte seine Pläne für die Bereitstellung der zugesagten Verstärkungen 
und für den Schlag gegen die 9. Russenarmee zu melden. 
Am 21. eröffnete der Erzherzog-Thronfolger die leitenden Gedan¬ 
ken des 12. Armeekmdos. für den beabsichtigten Offensivstoß südlich 
vom Dniester und aus den Karpathen. Aus den zugesagten drei deut¬ 
schen Divisionen und aus der deutschen 105. und 119. ID. sollte im 
Räume südöstlich von Stanislau eine Durchbruchsgruppe gebildet werden, 
um mit ihr aus der Front Chlebiczyn Lesny—Jezierzany in der Richtung 
auf Kulaczkowce und auf Czerniatyn anzugreifen. Die Gruppe GM. 
Leide, die 5. HKD. und die 6. KD. hatten die Nordflanke der fünf Divi¬ 
sionen starken Hauptstoßgruppe zu schützen, rechts von ihr die 21. SchD., 
die 42. HID. und die 30. ID. gegen den Raum nördlich von Kolomea 
vorzugehen. Beiderseits des Pruth sollte eine zweite Angriffsgruppe, 
44. SchD., 5. und 59. ID., in der Richtung auf Myszyn und auf Kolomea 
vorstoßen. Über den Karpathenwall hatte die Armee Pflanzer-Baltin 
gegen die Südflanke der 9. Russenarmee vorzubrechen. Hiezu sollte die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.