Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen, im Sommer 1916 
die Brigade Roeder einen Versuch der Russen, eine Brücke zu schla¬ 
gen, durch Geschützfeuer vereitelt. 
Der am Vortage vor Hulewicze erfochtene Erfolg des Korps Fath 
dämpfte zunächst die Angriffslust des Feindes. Über Nacht waren die 
im Bereiche der 26. SchD. am Gegenangriffe beteiligten Bayern aus der 
Front gezogen worden. GdK. Bernhardi befahl nun, die Leitung der 
Abwehr in den Abschnitten der 26. und der 45. SchD. dem bayr. GLt. 
Kneußl zu übertragen; die Bataillone seiner Division waren als Ein¬ 
greiftruppen bereit zu halten. Das Verfügungsrecht über die von Hauer 
noch nicht gebrauchte Polnische Legion räumte GO. Linsingen dem 
Armeegruppenkmdo. ein. Während des Tages steigerten die Russen 
ihr Artilleriefeuer gegen die 53. ID. vor Zarecze und kündigten da¬ 
durch, wie man vermuten konnte, Angriffsabsichten an. Bei Smolary 
wurde deshalb eine Gruppe von drei bayrischen Bataillonen vereinigt. 
Vor dem II. Korps ließ der Eifer des Feindes merklich nach. Hin¬ 
gegen warfen sich das I. und das XXXIX. Korps der Russen mit 
Wucht auf die beiden deutschen Divisionen, die Bernhardis rechten 
Flügel bildeten. Bei Janowka war der Feind am frühen Morgen sogar 
überfallsartig auf das linke Stochodufer vorgebrochen; doch wurde 
ihm dieser Teilerfolg durch einen Gegenstoß der 107. ID., die unter 
den Angreifern blutig aufräumte, wieder entrissen. Um die Stellungen 
der Division Rusche bei Swidniki und Nw. Mosor wurde erbittert ge¬ 
rungen; die Verteidiger behaupteten sich1). 
Brussilow mußte aus den dürftigen Ergebnissen der seit dem 8. Juli 
andauernden Kämpfe ersehen, daß die Gelegenheit zur Verwirklichung 
seiner Absicht, sich dem weichenden Gegner an die Fersen zu heften 
und zugleich mit ihm den Stochod zu überschreiten, schon versäumt 
war. Nun traf er am 11., den von der Stawka jüngst ergangenen Ver¬ 
fügungen entsprechend, seine Maßnahmen. Der Nordflügel und die 
Mitte der Südwestfront (3., 8. und 11.Armee) sollten die Offensive 
nach planmäßiger Vorbereitung durch die Artillerie erst am 14. wieder 
aufnehmen. Kaledin hatte fünf Korps gegen Kowel anzusetzen, Lesch 
hatte, um die im Räume bei Kowel und bei Pinsk fechtenden Heeres¬ 
gruppen der Mittelmächte voneinander zu trennen und auf deren Ver¬ 
bindungslinien zu drücken, im vollen Einklänge mit der Nachbararmee 
vorzugehen und eine starke Reitermasse nach Kamien Kaszyrskij zu 
entsenden2). General Sacharow scheint den Auftrag empfangen zu 
!) Bernhardi, Eine Weltreise 1911/12, III, 197. -Klembowski, 73. 
2) Klembowski, 72 f. — Z a j o n t s c h k o w s k i j, 46.
	        
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