Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
den Fall eines Vorstoßes der Deutschen gegen Polock noch zurückge¬ 
halten worden waren1), sollten nunmehr in den Raum Ro£iszcze—Luck 
überführt werden, um von hier aus gegen die Linie Brest-Litowsk— 
Kobrin—Pru£any vorzudringen und auf diese Art den deutschen Süd¬ 
flügel zu umfassen. 
Gen. Kuropatkin kam dem Befehle der Stawka nach, indem er den 
für den 16. Juli in Aussicht genommenen Angriff seiner 12. Armee 
weiter vorbereitete. Gen. Ewert entschied sich dafür, den Gegner durch 
Angriffsdrohungen zu fesseln und gleichsam schrittweise durch 9Teil- 
unternehmungen, die von den einzelnen Korps der 4. Armee auszufüh¬ 
ren waren, Abschnitt für Abschnitt zu erkämpfen. Zudem erklärte er 
sich bereit, der Südwestfront ein bis zwei Korps abzutreten2). Brussi- 
low verfügte vorerst nichts, da sein am 8. erlassener Befehl bereits den 
Auffassungen Alexejews entsprach und nun die Auswirkungen abzu¬ 
warten waren. Er hoffte, daß es der 3. und der 8. Armee gelingen 
werde, den Stochod im Zuge der Verfolgung zu überschreiten und die 
Verbündeten vollends zu schlagen. 
Die Ereignisse an der Ostfront vom 10. bis zum 15. Juli 
Kämpfe um die Behauptung der Stochodlinie 
Hiesu Beilage 26 
Den am 8. Juli erlassenen Weisungen Brussilows folgend (S. 590), 
trachteten die Generale Lesch und Kaledin, die Front der Verbündeten 
am westlichen Stochodufer womöglich noch während des Aufbaues zu 
überrennen. Um die Stoßkraft der Kavalleriekörper, die dem Korps 
Hauer nachgesetzt hatten, zu erhöhen und ihnen den Weg über das 
Flußhindernis zu bahnen, waren die Regimenter der 27. Russendivision 
den Reiterverbänden zugeteilt worden. Jedoch alle Bemühungen, m 
die Stochodverteidigung der Mittelmächte eine Bresche zu schlagen, 
scheiterten vollends. So begegneten die Angriffe bei Rudka-Czerwiszcze, 
die sich am 10. bis in die Nacht hinein fortpflanzten, dem entschlos¬ 
senen Widerstande der k. u.k. 9. KD., wobei ihr die in Pniowno ein¬ 
getroffene bayr. KD. einen kräftigen Rückhalt bot. Die l.KD. und 
die ll.HKD. verjagten kleine feindliche Abteilungen vom Westufer. 
Ebenso'wiesen die 53. ID. und die 45. SchD. schwächliche Annäherungs- 
!) Zajontschkowskij, 42. 
2) Ebenda, 47.
	        
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