Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung von Montenegro und von Nordalbanien 
Die Vorrückung des k. u. k. VIII. Korps und der 62. ID. 
Während sich am linken Flügel der 62. ID. die Gruppe des GM. 
v. Reinöhl (3 Bataillone der 205. LstlBrig. und 3 Bataillone des k. u. 
LstlR. 6 der Brigade Schwarz) am 5. Jänner erst sammelte und tags- 
darauf zum Angriff auf Mojkovac bereitstellte, waren die Brigaden des 
VIII. Korps bereits im unaufhaltsamen Vordringen über die verschneiten 
Höhen des unwirtlichen Bihor, der massigen Wasserscheide zwischen dem 
Quellgebiet des Ibar und dem oberen Lim. Feindliche Vortruppen zu¬ 
rückdrängend, erreichte die 17. GbBrig. die Höhe -<>-1400 westlich von 
Godusa und den Ort selbst. Auch die 18. GbBrig. verzeichnete bei ihrem 
Vorrücken über die fast 2000 m aufsteigende Krusevica planina beträcht¬ 
lichen Raumgewinn, und links anschließend gelang es der 10. GbBrig., 
noch am 6. die heißumstrittene Turjakhöhe zu nehmen. Weiter südlich 
machten sich bereits die Erfolge der ins Quellgebiet der Bistrica Pejs 
vorgesandten Abteilungen der 9. GbBrig. geltend. 
Am 6. kam es auch im Kampfräume der Gruppe GM. Reinöhl 
zum Zusammenstoß. Das vorgeschobene k. u. LstlR. 6 säuberte zwar im 
ersten Anlauf eine Sattelhöhe nordöstlich von Mojkovac, konnte aber 
die Gegenangriffe der zahlenmäßig überlegenen Montenegriner nur durch 
Einsatz aller seiner Reserven und herangezogener Verstärkungen unter 
großen beiderseitigen Verlusten abweisen; auch in der folgenden Nacht 
ließ der Feind seine Angriffe stellenweise aufleben. Der am 7. vor¬ 
mittags erneuerte Vorstoß des k. u. LstlR. 6 auf die Höhen südöstlich 
von Mojkovac kam unter heftiger Gegenwirkung bald zum Stehen und 
schon mittags setzten die Montenegriner in breiter Front zum allgemeinen 
Angriff an. Ihr Hauptstoß richtete sich von Mojkovac nordwärts gegen 
das k. k. LstlR. 409 der 205. LstlBrig. Nur unter Aufgebot aller ver¬ 
fügbaren Kräfte konnten die stellenweise eingedrungenen und erbittert 
kämpfenden Montenegriner durch Gegenstöße zurückgeworfen werden. 
Starker Schneefall und dichter Nebel erschwerten den wenigen Offizieren 
die Gefechtsführung. Der Brigadier selbst war es, der an der Spitze 
seiner letzten Reserven erfolgreich zum rettenden Gegenstoß ansetzte, 
worauf der nun erschütterte Feind unter dem Schutze des Nebels und 
der einbrechenden Nacht das Gefecht abbrach1). 
Die Lage der Gruppe GM. Reinöhl blieb aber dennoch eine recht 
zweifelhafte, da noch immer starke feindliche Abteilungen beide Flanken 
*) GM. Wilhelm v. Reinöhl wurde für diese Waffentat mit dem Ritterkreuz 
des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet.
	        
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