Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
sehen Sitowicze und Stobychwa durch vorausgesandte Abteilungen ver¬ 
läßlich in die Hand zu nehmen. 
Von der ll.HKD. des Reiterkorps Hauer sammelten sich im Laufe 
des 7. Juli am westlichen Stochodufer in Bol. Obzyr noch rund 1000 Hu¬ 
saren; die Kämpfe seit dem 4. hatten über 3000 Mann verschlungen. 
Die 1. KD. war, vom Feinde nicht behelligt, über Nacht in den Abschnitt 
Nowa Ruda—Leszniewka zurückgegangen, und die 9. hatte, mit dem 
linken Flügel den Anschluß an die 82. RD. der Gruppe Gronau wah¬ 
rend, den rechten ohne Störung gegen Griwa zurückgeschwenkt. Für 
den 8. ordnete der Korpsführer die Besetzung der Stochodlinie von 
Stobychwa bis Siedliszcze an. Nun warf aber bereits nachmittags rus¬ 
sische Reiterei die 3. Polenbrigade, die Nowa Ruda festhalten sollte, 
nach Bol. Obzyr zurück. Hauer ließ hier durch die Reste der ll.HKD. 
das linke Flußufer besetzen. Die 1. KD., durch die Preisgabe von Nowa 
Ruda in der rechten Flanke gefährdet, sah sich auch zum Rückzüge 
genötigt und überschritt, nachdem sie russische Verfolger bei Lesz- 
niewka abgeschüttelt hatte, abends den Stochod bei Borowno und Rudka- 
Czerwiszcze. Hier und bei Uhrynicze, aber erst in den Morgenstunden 
des 8. Juli, vollzog die 9. KD. den Ufer Wechsel. 
Schon am 7. mittags hatte GO. Linsingen den Führern seines 
Nordflügels eröffnet, daß ihnen in der Folgezeit am Stochod eine reine 
Verteidigungsrolle zufallen werde. Auch die Gruppe Bernhardi wurde 
angewiesen, in der Nacht zum 8. hinter dem Flusse von Nw. Mosor über 
Porskaja Wolka und Kaszowka bis Sitowicze eine Abwehrstellung zu 
beziehen. Die Bayerndivision war bis zum 10. Juli als Heeresgruppen¬ 
reserve um Mielnica unterzubringen. GdK. Bernhardi fügte sich nur 
schweren Herzens dem Rückzugsbefehle, der seine nicht geschlagenen, 
erfolgreichen Truppen wegen des Rückschlages im Styrbogen um die 
Früchte der bisher geleisteten Anstrengungen brachte1). Er hieß das 
II. Korps samt der ll.bayr. ID. bis zum 8. früh den von Nawoz über 
Arsenowicze auf das linke Stochodufer abgebogenen Frontabschnitt be¬ 
ziehen; die deutschen Divisionen Hahndorff und Rusche hatten ihre 
Stellungen erst um einen Tag später zu verändern. Da die zwischen 
der 4. ID. und den Bayern stehende Brigade Steinitz am 7. abends 
durch die 80. Russendivision eingebeult wurde, begannen GM. Pfeffer 
und GLt. Kneußl sofort ihre Truppen in die ihnen bekanntgegebenen 
Linien zurückzuleiten. 
Kaledins 8. Armee erreichte mit den Hauptkräften des XXX., des 
!) Bernhardi, Eine Weltreise 1911/12, III, 194.
	        
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