Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Vorriickungsplan für das VIII. Korps 
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sich FZM. v. Scheuchenstuel, zum operativ und militärpolitisch so ver¬ 
heißungsvollen Schlag gegen Berane rechtzeitig auszuholen. Schon bis 
zum 3. Jänner waren die 10. und die 18. GbBrig. in die Linie Gradina— 
Rozaj vorzuführen und die 17. GbBrig. bei Uglo bereitzustellen; west¬ 
lich anschließend sollte sich der linke Flügel der 62. ID. zum Angriff 
auf Mojkovac gruppieren. Derart waren diese Kampfeinheiten in einem 
nach Südwesten offenen Bogen gegen den Raum um Berane angesetzt. 
Aus dieser Lage hatte FML. Snjaric am 5. Jänner vormittags mit der 
10. und der 18. GbBrig. westwärts und mit der 17. GbBrig. südwärts über 
Godusa auf Berane vorzugehen; die 53. ID. hatte den ihr zugewiesenen 
Abschnitt bei Bijelopolje festzuhalten und im Einklänge mit der anschlie¬ 
ßenden linken Flügelgruppe der 62. ID. die Höhen von Mojkovac zu 
nehmen. Am Südflügel des VIII. Korps sollte die 9. GbBrig. von Ipek 
westwärts in den Talschluß der Bistrica Pejs vorrücken und die Verbin¬ 
dung mit FML. Snjaric (59. ID.) herstellen. 
Zur Verteidigung Nordost-Montenegros stand, gleichsam im inneren 
Bogen, gegenüber der 62. ID. die Mojkovacgruppe (6500 Gewehre, 
25 Geschütze), vor dem VIII. Korps und der 9. GbBrig. die Vasojevic- 
gruppe (4600 Gewehre, 14 Geschütze), der die Kombinierte Gruppe 
der serbischen 1. Armee (2 Infanterieregimnter mit 4 Geschützen) unter¬ 
stellt war1). Allenfalls konnte noch mit einer allgemeinen Reserve aus 
serbischen Kräften (1 Infanterieregiment und 6 Geschütze) gerechnet 
werden, die bei Spuz bereitstand. Diese serbischen Truppen wurden 
jedoch noch vor Beginn der entscheidenden Kämpfe bis auf unwesent¬ 
liche Reste und die wenigen Geschütze aus dem Verbände des monte¬ 
negrinischen Heeres gezogen. Aber nicht militärpolitische Gründe gaben 
hiezu den Anlaß, sondern lediglich die erbitterten Klagen der monte¬ 
negrinischen Behörden über rücksichtslose Beitreibungen und Plünderungen 
durch serbische Mannschaft und nicht zuletzt die Drohung der monte*- 
negrinischen Streiter, eher die Front zu räumen, als Haus und Hof der¬ 
art untergehen zu lassen2). Schon am 4. Jänner mußte der serbische 
Ministerrat dem Wunsche des Königs Nikola entsprechen und die letzten 
Kampftruppen vom montenegrinischen Boden nach Skutari abschieben, 
um sie im Notfalle wenigstens von dort aus einsetzen zu können. Daher 
standen der k. u. k. 3. Armee bei ihrem bevorstehenden Agriff gegen 
das Land der Schwarzen Berge bis auf wenige serbische Geschütze nur 
mehr montenegrinische Verbände gegenüber. 
!) Serb. Gstbs. W., XIV, 2. 
2) Ebenda, 18.
	        
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