Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Rückzug des Nordflügels Lonsingens hinter den Stochod 
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anstrengenden Märschen, erreichten die Divisionen mit der Hauptkraft 
die dem Korps vorgezeichnete Linie. Der rechte Flügel der 45. SchD. 
hatte nicht nur auftragsgemäß Dol¿yca, den Drehpunkt der Front¬ 
schwenkung behauptet, sondern abends durch einen Vorstoß der Bayern 
sogar den Feind über Gradie zurückgeworfen. 
FML. Kaiser war am 6. daran gegangen, seinen Nordflügel durch 
Ordnen der Verbände zu dem für den nächsten Tag geplanten Gegen¬ 
angriff zu gliedern. Man kam dabei aber nicht weit, denn der Feind 
forderte die 4. ID. und die Bayern durch neue Vorstöße zur Abwehr 
heraus. Die Vorgänge beim Nachbarkorps machten gegen Abend eine 
geschlossene Sicherung nördlich von Ugly und Kaszowka notwendig, 
die von eingelangten Marschbataillonen, dann von bayrischen und öst.- 
ung. Reitern besorgt wurde. Dem weiteren Rückzüge der Korps Hauer 
und Fath nach Westen, der am 7. bald nach Mitternacht anzutreten w,ar, 
hatte sich auch das II. Korps anzuschließen. Die Truppen konnten sich 
vom Feinde ohne Störung loslösen und um 5h früh hatte der linke 
Flügel der 41. HID. westlich von Gruziatyn und angrenzend die 4. ID., 
links davon die 11. bayrische in einem die Waldränder östlich von 
Ugly umfassenden Halbkreise wieder Stellung genommen. Eine gegen 
Norden verlaufende Vorpostenlinie schützte die Stochodbrücke bei 
Kaszowka. Das XXX. Russenkorps folgte zunächst nur tastend nach 
und grub sich westlich von Gruziatyn ein1). 
Da der Feind am 6. abends die Verfolgung der Truppen Faths ein¬ 
gestellt hatte, konnten sie am 7. bei Tagesanbruch, ohne gedrängt zu 
werden, ihren Rückmarsch fortsetzen. Durch die deckenden Linien der 
Brigade Roeder bei Sofianowka und Jablonka-Borowaja zogen die 
26. SchD. nach Iwanowka und die 45. weiter nach Hulewicze ab. Die 
Deutschen folgten sodann auf demselben Wege nach Powur.sk2). Die 
53. ID. rückte von Okonsk — die Bahnanlagen in Maniewicze wurden 
zerstört — nach Trojanowka ab, wo sich auch Teile der Polenlegion, 
die seit dem Morgen dem Gdl. Fath unterstellt worden war, einfanden. 
Eine größere Gruppe der Polen ging auf Nowa Ruda zurück. Damit 
feindliche Kavallerie nicht über den Stochod vorbrechen könne — rus¬ 
sische Reiter hatten schon früh knapp nach dem Abzüge der öst.-ung. 
Truppen die Bahnstation Maniewicze besetzt —, befahl GO. Linsingen, 
Trojanowka gegen Osten stark zu sichern und die Flußübergänge zwi- 
!) Balujew, 69. — Klembowski, 68 f. 
2) Ebeling, Geschidhte des Infanterie-Regiments Nr. 78 im Weltkriege 
(Berlin-Oldenburg 1924), 123.
	        
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