Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
sehen dem Wiszniew- und Naroczsee angesetztx) — war die ablenkende 
Wirkung auf den Gegner gänzlich ausgeblieben. Auch deutete nichts 
darauf hin, daß der Kampf an der Szczara und am Serwecz den Nord¬ 
flügel der Südwestfront entlastet habe. Der geringe Geländegewinn 
war mit den, selbst für russische Verhältnisse, außerordentlich hohen 
blutigen Verlusten — 80.000 Mann — viel zu teuer bezahlt2). 
Die Julischlacht bei Baranowicze stellte demnach, Gewinn und 
Einbuße an dem weitgesteckten Ziele gemessen, für die russische 
Heeresleitung eine schwere Niederlage dar; der so lange vorbereitete 
Hauptangriff der Westfront, der dem Zarenheere die Entscheidung 
hätte bringen sollen, war in sich zusammengebrochen. Die Mittelmächte 
konnten den Abwehr sieg als großen Erfolg in Rechnung stellen. 
Der Ansturm des nördlichen Heeresflügels der 
russischen Südwestfront 
Verlust der Styrschlinge bei Czartorijsk und Rückzug Linsingens 
hinter den Stochod 
(4. bis 9. Juli) 
H i e ¡z u Beilage 2 6 
Nachdem die russische Westfront am 2. Juli zum Angriff ge¬ 
schritten war, hatte Brussilow am 3. die fünf Armeen der Südwestfront 
im Sinne der Ende Juni ausgegebenen Weisungen (S. 535) nochmals 
zum Losschlagen aufgerufen3). Am 4. vormittags, während die Armeen 
Lesch und Kaledin schon mit ihren Geschützen auf die am Nordflügel 
der Heeresgruppe Linsingen gewählten Einbruchsstellen loshämmerten, 
traf in Teschen eine Meldung des GO. Linsingen ein, worin er auf 
Grund der Lage die Absichten für die nächste Zeit darlegte. Mit Be¬ 
stimmtheit ständen in den folgenden Tagen Angriffe bedeutender 
Kräfte bevor. Nach der Stärke der Russen und der Schwäche der Ver¬ 
bündeten seien augenblicklich die inneren Flügel der Gruppe Bernhardi 
und des Korps Fath am meisten gefährdet; die Mitte der Heeresgruppe 
1) Schwarte, Der deutsche Landkrieg, II, 477 f. — K1 e m b o w s k i, 62 ff. 
bemängelt besonders die schwächlichen Leistungen der 2. Armee, die ihr Über¬ 
gewicht an Streitern (140.000 Mann gegen 50.000 Deutsche) gar nicht zur Geltung 
gebracht habe. 
2) Klembowski, 66. — K n o x, II, 451 ff. — 2 a j o n t s c h k o w s k i j, 42. 
3) B a 1 u j e w, 69.
	        
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