Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ergebnislose Anstürme der Russen bei Mitau und Smorgon 571 
französischen Oberbefehlshaber Joffre: „Wenn wir die Lage betrachten, 
werden wir beide wohl darüber einig sein, daß wir nicht an der Stelle 
Falkenhayns sein möchten1). 
Die russische Nordfront und der Angriff der 
W estfront 
Hiezu Beilage 18 
Nach dem von der Stawka am 16. Juni erlassenen Befehl hatten im 
Juli die West- und die Südwestfront die Träger des Hauptangriffes zu 
sein. Das Nordheer unter Gen. Kuropatkin hatte noch keine größere 
Aufgabe erhalten (S.487). So kam es an der Nordfront, während Ewert 
bereits am 2. Juli und Brussilows Nordflügel seit dem 4. die Offensive 
aufgenommen hatten — die Kämpfe des vordringenden Südflügels 
liefen ohne Unterbrechung fort — vorläufig nur am S.Juli zu einem 
vorfühlenden Versuch aus dem Brückenkopfe Riga gegen Mitau. Die 
hier stehenden Regimenter der deutschen 8. Armee wiesen den Feind 
alsbald in seine Schranken zurück2). Durch die erfolgversprechenden 
Vorgänge nördlich und südlich des Pripiatj sah sich jedoch Alexe je w 
bestimmt, am 6. auch dem Gen. Kuropatkin den gemessenen Auftrag 
zu erteilen, mit seiner Heeresgruppe zur Niederwerfung des Gegners 
beizutragen. Dieses Verlangen schien um so mehr gerechtfertigt zu sein, 
als die verfügbare Streitmacht trotz aller Schwächung zu Gunsten 
anderer Kampfabschnitte den gegenüberstehenden Deutschen noch im¬ 
mer doppelt überlegen war3). Starke Kräfte, an einer Stelle zu einem 
entschieden geführten, tief zielenden Vorstoß angesetzt, sollten von den 
Deutschen das Räumen der Dünastellung erzwingen4). Gemäß den ihm 
erteilten Weisungen, traf Kuropatkin seine Anordnungen so, daß am 
16. Juli zum Angriff geschritten werden sollte. 
Die Westfront des Gen. Ewert schlug am 2. Juli mit zwei Armeen 
los. Die 10. unter Gen. Radkiewitsch überraschte die 14. LD. der deut¬ 
schen 10. Armee, GO. v. Eichhorn, durch eine gewaltige Minenspren- 
gung bei Smorgon. Der erste Einbruch in die deutschen Linien glückte. 
Doch erholten sich die Verteidiger bald von dem Schrecken des Über¬ 
falles und in hartem Kampfe um die Sprengtrichter wurde bis zum 
1) Kühl, Weltkrieg, I, 492. 
2) Schwarte, Der deutsche Landkrieg, II, 478. 
3) Klembowski, 73. — K n o x, II, 456. 
4) Zajontschkowskij, 43.
	        
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