Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Russen die Sicherungsabteilungen der k. u. k. 8. KD. von den Höhen bei 
Kosmacz gegen Tataro w und gegen Mikuliczyn zurück, auch der rechte 
Flügel der stark hergenommenen Gruppe FML. Habermann mußte dem 
feindlichen Drucke Raum geben und von Berezów W±. bis in die Gegend 
von Oslawy Biale zurückweichen. Gleichzeitig führte Letschitzki am 
Pruth und weiter nördlich heftige Gegenstöße. Die 44. SchD. behauptete 
sich auf den Höhen westlich von Mlodiatyn tapfer, doch blieb ihr 
Gegenangriff stecken. Auch das Vorgehen der Gruppen Hadfy und 
Kraewel kam zum Stehen. 
GO. Pflanzer-Baltin wollte ursprünglich die 59. ID. geschlossen am 
Südflügel der Gruppe Benigni einsetzen. Das Zurückweichen der 24. ID. 
und das erbitterte Ringen bei Sadzawka veranlaßten ihn jetzt aber zu 
dem Befehle, die zuerst ausgeladenen Truppen der 59. ID. bei Delatyn 
bereitzustellen, um sie entweder nach Oslawy Biale in Marsch zu setzen 
oder dem bedrohten Abschnitt im Pruthtale zuzuwenden. Demgegenüber 
hielt sein deutscher Stabschef GM. Seeckt an dem einheitlichen Einsatz 
dieser Division fest und fügte sich in dieser Frage nicht den Befehlen 
des Armeekommandanten. Durch solche Gegensätzlichkeiten, bei denen 
wohl auch die Verstimmung des willensstarken Führers der 7. Armee 
über den erhöhten deutschen Einfluß mitspielte, litt die glatte Arbeit 
des Befehlsapparates. 
Am 3. abends brachen die Russen im Pruthtale in die biegsamen 
Linien der 30. ID. ein. Nun sah sich das 7. Armeekmdo. doch zur Kräfte 
zersplitternden Flickarbeit gezwungen. Drei Bataillone der 59. ID, 
mußten in den Kampf geworfen werden. Es gelang ihnen, den gefähr¬ 
lichen Vorstoß der Russen aufzufangen. In der Nacht wurde der Feind 
bei Sadzawka zurückgeworfen. 
Mitten in diesen schweren Kampftagen waren die Befehlsverhält¬ 
nisse und teilweise auch die Gliederung der Streitkräfte innerhalb der 
7. Armee einer Neuregelung unterzogen worden. Am 1. Juli waren 
FZM. Scheuchenstuel, der Kommandant des VIII. Korps, und sein Gene¬ 
ralstabschef, Obst. Sündermann, im Hauptquartier Pflanzer-Baltins ein¬ 
getroffen. Scheuchenstuel sollte den Befehl über die am Südflügel der 
bisherigen Gruppe Benigni stehenden Divisionen übernehmen. Was der 
Kommandant des VIII. Korps und sein Generalstabschef hier vorfanden, 
zeigte ihnen die ganze Schwere ihrer Aufgabe. Sie sahen wenig zuver¬ 
sichtliche Stäbe, schlechte Stellungen, flüchtig ausgebaute Drahthinder¬ 
nisse und abgekämpfte Truppen, die zum Teil den Mut und das Ver¬ 
trauen verloren hatten, den Angriffen der Russen standhalten zu können.
	        
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