Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

564 
Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Neue Krise bei der k.u. k. 7. Armee und Gegenangriffe der Verbündeten 
(1. bis 3. Juli) 
Bevor das 12. Armeekmdo. seine Tätigkeit in Chodorów aufnehmen 
konnte, machten neue Angriffe der Russen den Einsatz der hinter dem 
linken Flügel der 7. Armee angekommenen Truppen nötig. Die Stawka 
hatte den Ereignissen in der Bukowina und bei Kolomea ihre Aufmerk¬ 
samkeit zugewendet. Die Erfolge der 9. Armee ausnützend, war Gen. 
Brussilow an Alexejew mit dem Ersuchen herangetreten, eine Division 
der Nordfront für diese Armee abzugeben. Alexejew bestimmte hierauf 
die 108. RD. und die UssuriKosD. von der Nordfront, die 117. RD. aus 
Bessarabien als Verstärkung für Letschitzki. Bis zum Eintreffen dieser 
Kräfte, das etwa am 8. Juli erwartet werden konnte, sollte die 7. Armee 
der 9. mit einer Division aushelfen, da nach der Ansicht des Gen. 
Alexejew das Schicksal der Kriegshandlungen durch die Ereignisse am 
linken Heeresflügel und nicht an der Front der Armee Schtscherbatschew 
sich entscheiden mußte1). 
Gen. Schtscherbatschew zog die 47. ID. aus der Front des XVI. 
Korps heraus und ließ sie mit der Bahn nach Horodenka fahren. Die 
117. RD. wurde nach Czernowitz, die UssuriKosD. nach Kamieniec- 
Podolski herangeführt. Die 108. RD. folgte nach und sollte als Ersatz 
für die 47. ID. der 7. Armee überwiesen werden. 
Gen. Letschitzki hatte jedoch keine Zeit, das Eintreffen der Ver¬ 
stärkungen abzuwarten. Er hatte erfahren, daß deutsche Truppen bei 
Tlumacz aufgetaucht waren, und so ließ er schon am 1. Juli nach kurzer 
Atempause seine Armeemitte südlich und nördlich vom Pruth abermals 
gegen die Gruppe Benigni anrennen. 
Im Frontabschnitt des FML. Habermann eroberten die Russen nach 
starkem Geschützfeuer in wechselvollem Kampfe die von Teilen der 
51. HID. und der 24. ID. verteidigten Höhen südöstlich von Peczenizyn. 
Tief gegliedert gelangten drei russische Regimenter bis in die Linie 
Rungóry—Knia±dwor. Andere russische Kräfte durchstießen auf dem 
nördlichen Pruthufer bei Tlumaczyk die 30. ID. und drangen zugleich 
von Süden her in ihren Rücken. Der Abend sah unsere Truppen im 
Pruthtale westwärts weichen. Sie mußten von der bei Lanczyn versam¬ 
melten 44. SchD. aufgefangen werden. Als in dieser kritischen Stunde 
die Verbindung mit dem FZM. Benigni nicht hergestellt werden konnte, 
*■) Klembowski, 60.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.