Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung von Montenegro und von Nordalbanien 
nördlich davon hatten die ihnen gegenüberstehenden feindlichen Kräfte 
zunächst zu binden und später in das feindliche Gebiet bis zur Piva 
einzudringen. In dem Raum östlich dieses Flusses sollte die 62. ID. 
vorrücken und mit starkem linkem Flügel von Mojkovac aus das Vor¬ 
gehen des VIII. Korps unterstützen. Dieses Korps hatte mit mindestens 
drei Brigaden den Angriff möglichst weit auf Podgorica vorzutragen 
und hiezu möglichst bald den Raum um Berane in Besitz zu nehmen; 
stetige Vorbewegung sollte den Feind hindern, seine Kräfte in anderer 
Richtung zu verwenden. Die 57. ID. war, sobald es die Nachschub Verhält¬ 
nisse zuließen, in den Raum Djakova—Prizren zu senden und hatte von dort 
aus zunächst Abteilungen an die Drinstrecke Firza—Bruti vorzutreiben, 
um dann mit möglichst starkein Teilen nach Skutari stoßen zu können. 
Dieser Operationsplan sah somit einen umfassenden Angriff auf das 
Land der Schwarzen Berge vor, durch den die montenegrinischen Streit¬ 
kräftevöllig eingekreist werden sollten. Bot die günstige Ausgangsstellung 
auch alle Erfolgsmöglichkeiten, so standen der Durchführung des An¬ 
griffes doch sehr bedeutende Schwierigkeiten entgegen. Eine der größten 
Widrigkeiten für die Operation gegen Montenegro und Nordalbanien 
lag in dem unzulänglichen Nachschub, der selbst hinter den Mindest¬ 
forderungen weit zurückblieb. Die Vorverlegung der Fassungsstellen von 
den bisherigen Bahnenden an die Spitze neu zu bauender Feldbahnen 
verzögerte sich immer wieder. So konnte das Feldbahnmaterial für den 
Einbau der Strecke Ustipraca—Plevlje auf den bosnischen Bahnen noch 
immer nicht durchgebracht werden. Auch stockte, da die Schmalspur¬ 
bahn im Tale der Westlichen Morava nicht durchaus im Betrieb war, 
der Zuschub für den Feldbahnbau von Kraljevo durch das Ibartal schon 
so lange, daß mittlerweile die Wiederherstellung der Vollbahn von 
Skoplje über Pristina nach Mitrovica fast vollendet war. Als Ersatz für 
die erhofften Feldbahnen mußten Fuhrwerke eingesetzt werden, die 
ursprünglich für den fahrenden Nachschub im Truppenbereich in Aus¬ 
sicht genommen waren. Auf solche Weise waren auf den vorderen 
schlechten und zurzeit vereisten Nachschubs wegen bis zu zweihundert 
Kilometer zu überwinden, wodurch der größere Teil der Ladung für 
den Bedarf der Trains selbst aufging. Auch nach Eröffnung der Voll¬ 
bahn bis Mitrovica konnte aus Mangel an geeigneten Wegen der Nach¬ 
schub mittels Fuhrwerken gegen Berane nur über Novipazar geleitet 
werden. Zur Versorgung der 57. ID. wurde der Bau einer Feldbahn 
von Ferizovic nach Prizren in Aussicht genommen. Bei Ipek endeten 
alle fahrbaren Wege. 
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