Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Angriffsvorbereitungen der Verbündeten für den 21. Juni 
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gruppenkmdo., daß sich der Feind trotz seines zähen Widerstandes vor 
Marwitz und der 4. Armee zum Rückzug in eine etwa über Perespa— 
Torczyn — Szklin — Michajlowka ausgebaute Stellung anschicke. Die 
Korps wurden daher verhalten, scharf zu wachen, um nötigenfalls 
gleich mit der Verfolgung einsetzen zu können. Andrerseits ergab die 
Flugaufklärung auch, daß in Luck dauernd Truppen ausgeladen wurden 
und von dort nach Westen und Südwesten vormarschierten; der schon 
seit Tagen festgestellte, lebhafte Zugsverkehr vom Bahnknotenpunkt 
Luniniec auf der Rochadelinie nach Süden deutete auf den Zuschub 
neuer Verstärkungen hin. 
Auch am 20. hielt der Feind zunächst noch überall stand. Die Mitte 
der Gruppe Marwitz lag noch immer vor Studyny, Beresk und Wiczyny 
festgebannt; die 29. ID. wartete das Einlangen ihrer von Bernhardi zu¬ 
gesandten Abteilungen ab, um Niemir am 21. mit stärkeren Kräften 
anzugehen. Inzwischen war durch einen aufgefangenen Funkspruch die 
Rückverlegung des russischen XXXX. Korpskmdos. bekannt geworden. 
Linsingen ließ daher gerade jetzt, da der Feind westlich Zaturcy mürbe 
zu werden schien, nicht locker. Marwitz und die 4. Armee hatten un¬ 
aufhaltsam nachzudrücken. 
In der Tat gelang es den inneren Flügeln der 37. HID., GM. Háber, 
und der deutschen 20. ID., Cholopieczy zu nehmen und den Feind bis 
zum Abend auf die Linie Semerynki—Zaturcy zurückzuwerfen. Mar¬ 
witz beabsichtigte, am nächsten Tage bis Zaturcy nachzustoßen. Die 
geänderte Lage forderte nun auch von der 4. Armee in ihrem Gefechts¬ 
streifen ein entschiedenes Zugreifen. Der Nordflügel des X. Korps hatte 
daher am 21. unbedingt mit den deutschen Nachbarn auf gleicher Höhe 
zu bleiben; den Angriff Szurmays hatte die 10. KD., die durch die 
70. HID. mit Infanterie zu verstärken war, südlich der Luganiederung 
zu begleiten. 
GdK. Bernhardi legte den ihm für den 21. aufgetragenen Vorstoß 
zwischen Porskaja Wólka und Mylsk als Durchbruch an, wozu er starke 
Artillerie und Minenwerfer zusammenzog. Im Laufe des 19. übernahm 
die 11. bayr. ID. den Abschnitt bis östlich von Mylsk, so daß ein Regiment 
der 41. HID. frei wurde. Der rechte Flügel dieser Division sollte mit 
den vereinigten schweren Batterien des II. Korps die Bayern unter¬ 
stützen1). Die westlich von Porskaja Wólka stehende 89. SchBrig. trat 
unter den Befehl des GM. Rusche; die Bataillone der 29. ID. sowie Obst. 
Steinitz mit dem IR. 99 hatten zu ihren Divisionen abzurücken. 
!) Bernhardi, Denkwürdigkeiten, 436 f.
	        
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