Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Befehle Linsingens für den 18. Juni 
499 
Stochod und Styr feindliche Anstürme abgewehrt werden mußten, 
konnten bis zum Abend nur Teile des IR. 99 abgelöst werden. 
Der 4. ID., GM. Pfeffer, war es bis zur Dunkelheit gelungen, mit 
Hilfe des einen eingelangten Bataillons der Korpsreserve den Feind 
über Gruziatyn zurückzudrängen. Das Korps Fath hatte ein weiteres 
Ausbreiten der Russen verhindert und durch die Gruppe Janky zunächst 
die Wege, die in den Rücken des Styrbogens bei Czartorijsk führten, 
sperren lassen. Die Gruppe stand aber nur in losem Anschluß an die 
52. SchBrig.; zur 4. ID. war er noch nicht gefunden. Jedenfalls blieb 
die Lage bei Tuman über Nacht sehr bedrohlich. 
Gdl. Fath und FML. Kaiser erbaten, um mit ihren seit fast zwei 
Wochen stark beanspruchten Streitern die Front sicher behaupten zu 
können, den Zuschub frischer Kräfte, den aber weder Bernhardi noch 
Linsingen gewähren konnten. Linsingen legte die Meldungen der beiden 
Korpsführer der Heeresleitung in Teschen vor, wobei er noch auf die 
geringe Leistungsfähigkeit der 4. Armee und die Schlappe der 61. ID. 
hinwies und beifügte, daß er trotz dem Einsatz von sieben deutschen 
Divisionen den ihm erteilten Auftrag nicht erfüllen könne, wenn nicht 
unverzüglich frische öst.-ung. Truppen zugeführt würden. Conrad ant¬ 
wortete, daß Verstärkungen augenblicklich nicht verfügbar seien; die 
Behauptung des Styrbogens stehe hinter der wichtigeren Aufgabe des 
Angriffes zurück. Nötigenfalls könne durch Beziehen der Stochodstel- 
lung an Kräften gespart werden. 
Für den 18. befahl Linsingen den beiden k. u. k. Korpsführern, den 
Feind nicht durch verzetteltes Vorgehen, sondern durch gleichzeitigen 
Ansatz aller Kräfte vollends über den Styr zu werfen. Den bereits 
mehrmals geschlagenen Divisionen des XXX. und des XLVI. Korps der 
Russen müsse man, da es sich nur um Abwehr, zum Teil aus starken 
Stellungen heraus handle, gewachsen sein. Zum Gelingen der neu an¬ 
gelegten Gegenoffensive habe auch die festhaltende Styrfront in rich¬ 
tiger Erkenntnis der Lage das Äußerste zu leisten. 
Der Feind trachtete jedoch den Bodengewinn am Nordufer weiter 
auszunützen. Vom XLVI. Korps wurden 12 Bataillone zum XXX. heran¬ 
gezogen1). Am 18. hämmerte die Artillerie auf die gegnerische Front 
von Siemki bis Tuman, zeitweise auch bis Gruziatyn. Überdies griff die 
russische Infanterie zwischen Kopyli und Tuman wiederholt an. Gdl. 
Fath mußte daher von dem geplanten Gegenangriff seines rechten Flü¬ 
gels, wofür er durch Streckung der 53. ID. das SchR. 11 heranholte, 
1) B a 1 u j e w, 63. 
32*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.