Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Um Mitternacht auf den 17. Juni wurden die inneren Flügel der 
Korps Kaiser und Fath (4. ID. und 52. SchBrig.) eingedrückt. Sofort 
wurde die Reserve der 4. ID., das niederösterreichische IR. 49, ¡zum - 
Gegenstoß aufgerufen1). Die Lage beider Korps war dadurch erschwert, 
daß sie keine Verfügungstruppen unmittelbar zur Hand hatten. Das 
II. Korps hatte am Vortag zur Unterstützung der Division Rusche das 
Schwergewicht auf den Westflügel verlegt und dort bei der Gruppe 
Steinitz das IR. 99 der 4. ID. stehen. Von diesem konnte vorläufig nur 
ein Bataillon an den bedrohten Flügel in Marsch gesetzt werden. Beim 
Korps Fath waren die der Einbruchsstelle zunächst befindlichen Ab¬ 
schnittreserven noch während der Nacht in den Wirbel der Ereignisse 
hineingerissen worden2). Doch konnte das Kavalleriekorps Hauer, vor dem 
sich der Feind völlig untätig verhielt, mit seiner Reiterreserve aushelfen 
und sandte am Morgen vorerst vier Schwadronen von Maniewiczy nach 
Süden. Die durch die vorangegangenen Gefechte bereits gelichteten Trup¬ 
pen, bei der 4. ID. die Gruppe Obst. Hospodarz (2 schwache Bataillone 
IR. 8, 2V2 vom IR. 49 und abgetrennte Splitter der 52. SchBrig.), am 
rechten Flügel Faths sechzehn zusammengewürfelte Kompagnien, mühten 
sich unterdessen vergeblich ab, in dem sumpfigen Waldgelände die alten 
Gräben wieder zu gewinnen. Die 4. ID. mußte vielmehr auch ihre Mitte, 
die Stellung vor Borowicy, aufgeben und die ganze Front von Nawoz 
bis gegen das Stochodknie östlich Ugly zurückbiegen, während die 
52. SchBrig. östlich von Tuman einen Haken gegen Norden bildete. Die 
Russen breiteten sich im Raum Tuman—Gruziatyn aus. 
Da verständigte GdK. Bernhardi das II. Korps, daß die am Vor¬ 
tag begonnenen Angriffe im Räume zwischen Stochod und Styr am 
17. einzustellen und Reserven auszuscheiden seien; Angriffe der Russen 
habe die Artillerie niederzuhalten. Das Heeresgruppenkmdo. befahl dem 
II. Korps, den Feind bei Gruziatyn unter Einsatz aller Reserven über 
den Styr zurückzuwerfen. Fath sollte hiebei kräftig mitwirken, Hauer 
alle entbehrlichen Truppen seinem rechten Nachbar abgeben. Hauer 
überwies im Laufe des Tages unter Obst. v. Janky zwei Polenbataillone, 
acht Schwadronen und eine Batterie. Zwei weitere Polenbataillone 
kamen hinter den linken Flügel der 53. Division. Das II. Korps wollte 
aus dem Abschnitt Steinitz alle dort eingesetzten Abteilungen der 4. und 
der 29. ID. herausziehen. Hiezu hatte sich die 41. HID. nach Westen aus¬ 
zudehnen. Da aber während des ganzen Tages in der Landenge zwischen 
!) Ehrenbuch der Hesser, II, 122 f. 
2) Wisshaupt, Die 52. Landwehrbrigade im Weltkrieg, 386 f.
	        
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