Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
II. Korps durch solche des Korps Fath ersetzt werden1). Vor Hauer 
regte sich der Feind kaum; seine Artillerie machte sich aber gegen die- 
Gruppe Gronau, namentlich gegen deren Stellung am Oginskikanal 
fühlbar. 
Brussilows Versuch vom 14., die Initiative wieder an sich zu reißen, 
bedeutete für die Heerführer der Mittelmächte, die dadurch gerade in 
ihren letzten Vorbereitungen gestört wurden, keine geringe Nerven¬ 
belastung. Die Rückschläge bei der 1. und der 4. Armee waren aber 
doch nicht von solcher Wirkung, daß sie Linsingen von seinem gefaßten 
Entschluß hätten abbringen können. Um dem Schauplatz der Ereignisse 
näher zu sein, wurde das Heeresgruppenkmdo. GO. Linsingen von Jablon 
nach Kowel verlegt. 
Beratungen und Entschlüsse der Feldherren um 
Mittejuni 
Verhandlungen zwischen Conrad, und Falkenhayn 
Mit dem Anwachsen der deutschen Streitkräfte im Kampfräume 
südlich vom Pripiatj versuchte die DOHL. auch einen erhöhten Einfluß 
auf die Führung zu erlangen. Deshalb ging Falkenhayn auf einen vom 
11. Juni datierten Vorschlag Conrads, die Ostfront in die „Heeres¬ 
gruppe Wolhynien" mit den dort fechtenden Streitkräften des GO. Lin¬ 
singen, in die „Heeresgruppe Ostgalizien" unter GO. Böhm-Ermolli 
(2. und Süd-Armee) und in die der k. u. k. Heeresleitung unmittelbar 
unterstellte 7. Armee zu gliedern, nicht ein. Er ließ am 12. durch GM. 
Cr anion in Teschen den Antrag stellen, den Befehl über die gesamte 
Front vom Pripiatj bis zur rumänischen Grenze dem GFM. Mackensen 
zu übertragen. Dem stimmte aber Conrad nicht zu mit dem Hinweis, 
„das k. u. k. AOK. würde hiedurch Bindungen hinsichtlich der Auf¬ 
gaben und Kraftverteilung, nicht nur innerhalb der russischen Front, 
sondern auch im Verhältnis zu den anderen Kriegsschauplätzen auf sich 
nehmen, welche es sehr erschweren müßten, der jeweiligen Lage au£ 
allen Fronten Rechnung zu tragen". Im übrigen war nach Conrads An¬ 
sicht überhaupt nicht der Einsatz eines wenn auch sehr bewährten Füh¬ 
rers entscheidend; zur Überwindung der großen Krise im Nordosten 
sei erforderlich, daß das „möglichste Maß an Truppen hiefür einge¬ 
setzt werde". 
*■) Ehrenbuch der Hesser, II, 122. — Wisshaupt, Die 52. Landwehrbrigade 
im Weltkrieg, 286 ff.
	        
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