Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Neuerliche Übergangsversuche der Russen am Styr 
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GdK. Bernhardi die deutsche 108. und die k. u. k. 29. ID. abzugeben und 
in den Raum Nw. Dwor—Majdan zu überstellen. Statt der 108. ID., 
die bisher bei Witonie£ den rechten Flügel gebildet hatte, mußte sich 
die Division Rusche am 14. bis dorthin ausdehnen; die ihr noch abge¬ 
gliederte und auf 3800 Feuergewehre aufgefüllte 89. SchBrig. (halbe 
45. SchD.) hatte den Abschnitt Ml. Porsk—Porskaja Wólka zu über¬ 
nehmen. Die Deckung der Landenge zwischen Stochod und Styr fiel 
wieder der 41. HID. zu. Da aus dem gesteigerten Artilleriefeuer und 
sonstigen Anzeichen zwischen Swidniki und Sokul Angriffsvorbereitungen 
der Russen erkannt wurden, die man mit Erfolg stören konnte, verzögerte 
sich die Ablösung der 29. ID. bis in die Nacht hinein. Kaum aber war 
sie erfolgt und die Truppe im Abmarsch begriffen, so brach der Feind 
bald nach Mitternacht bei der 89. SchBrig. ein. FML. Schön, der Führer 
der deutschböhmischen 29. ID., hatte den geringen Kampfwert der 
beiden ruthenischen Schützenregimenter, die zudem übermüdet waren 
und erst bei Dunkelheit den ihnen fremden Bereich bezogen hatten, 
richtig eingeschätzt und die Schlappe vorausgesehen. Daher war das 
IR. 94 am 15. auf ein plötzliches Eingreifen vorbereitet und zwang, 
unterstützt von schwachen Teilen des IR. 74, die bereits bis Bol. Porsk 
vorgeprellten Russen durch einen schneidigen Gegenhieb über die alte 
Stellung zurück1). Das II. Korps sandte seine Verfügungstruppe, das 
IR. 99, nach Kuchary, mit dem Obst. Steinitz, im Verein mit dem West¬ 
flügel der 41. HID., auch die Lage bei Porskaja Wólka wieder her¬ 
stellte. Sämtliche in dem Abschnitt bis Ml. Porsk stehenden Truppen 
wurden sodann als Gruppe Steinitz zusammengefaßt, und diese dem 
II. Korps unterstellt. 
Gleichzeitig mit dem Einbruch bei der 89. SchBrig. versuchte das 
V. sib. Korps, auch an der Koweler Reichsstraße und östlich von ihr über 
den Stochod zu kommen; denn Kaledin mußte sich, um seine Aufgabe 
erfüllen zu können, zunächst der Übergangsstellen bemächtigen2). Bei 
Mylsk und Sokul wurde die 41. HID. bedrängt, und über die Styrbrücke 
bei Godomicze strebten die Russen nach wie vor das Nordufer zu ge¬ 
winnen und die eben erst wieder geschlossene Verteidigungslinie der 
4. ID., nunmehr GM. Pfeffer, und der 26. SchD. zu zerreißen. Nur unter 
großen Schwierigkeiten und steten Verzögerungen konnten daher bis 
zum 15. abends fast alle östlich von Tuman stehenden Truppen des 
1) Schön, Die 29. ID. am Stochod, 35 ff. — Infanterie-Regiment 94 im Welt¬ 
krieg (Reichenberg 1929), 475, 485 ff. — Bernhardi, Denkwürdigkeiten, 434 f. 
2) B a 1 u j e w, 59. 
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