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Die Offensive der Russen im Sommer 1916
ten Truppen in eine den Absichten der Führung entsprechende Stellung
mit der Front nach Osten zu bringen.
Rückzug der k.u.k.7. Armee am 11. und 12. Juni
Das XI. Korps hatte am 10. abends mit dem Rückzug begonnen.
Die Brigade Obstlt. Papp wies noch um 10h nachts einen schwächlichen
russischen Angriff bei Bojan ab und zog sich dann, durch den Feind
nicht behelligt, hinter den Pruth zurück. Die 10. IBrig. (IR. 13, Gruppe
Obstlt. Schölte) besetzte am 11. vormittags den Brückenkopf von Czer-
nowitz, die 40. HID. (80. und halbe 202. HIBrig.) bezog zwischen Strilecki
Kut und Hlinitza die auf dem südlichen Pruthufer angelegten Stellungen.
Während die Hauptkraft des XI. Korps hinter den Pruth zurück¬
ging, hatte die 24. ID. bei Schubranetz eine Zwischenstellung bezogen,
in der sie zunächst im Anschluß an die Gruppe Benigni mit der Front
nach Osten halten sollte. Die zerschlagenen Divisionen Benignis waren
aber schon längst über die ursprünglich anbefohlene Stellung Walawa—
Kadobestie hinaus in den Raum westlich von Kotzmann abgezogen. In
einem am 11. um 5h 30 früh erlassenen Armeebefehle wurde FZM. Be¬
nigni angewiesen, vor allen Dingen Ordnung in seine durcheinander
geratenen Verbände zu bringen. In der Linie Lu£an—Chliwestie—Za¬
leszczyki hatten die Gruppen Benigni und Fladfy nur stehen zu bleiben,
wenn sie nicht von den verfolgenden Russen bedrängt wurden. Als wei¬
tere Widerstandslinie wurde eine vorbereitete Stellung zwischen Wolcz-
kowce—Niezwiska angegeben. Die 24. ID. wurde der Gruppe Benigni
überwiesen. Sie sollte bei Schipenitz anschließen, dahinter sollten die
3. und die 8. KD. sowie die KBrig. Obst. Kranz als Kavalleriekorps
FML. Brudermann vereinigt werden.
Das Gruppenkmdo. Hadfy hatte in der Nacht auf den 11. die
21. SchD. aus dem Brückenkopf von Zaleszczyki auf das südliche Dnie-
sterufer zurückgenommen und in dem Räume zwischen dem Dniester
und der Bahngabel 5 km südwestlich von Zaleszczyki Stellung nehmen
lassen. Dort fand die 5. HKD. Anschluß, sie konnte sich aber nur
bis Juiynetz ausdehnen. Die Gruppe Benigni war nach den schweren
Einbußen zu schwach, um den ganzen Raum von dort bis zum Pruth
auszufüllen. Sie konnte mit ihren zusammengeschmolzenen Streitkräften
nur den Abschnitt von Chliwestie bis Oroscheny notdürftig besetzen.
Um die Lücke zwischen der 42. HID. und der 5. HKD. zu schließen,
wurde die Kavalleriebrigade GM. Fluck (S. 433) von Horodenka heran¬
geholt und bei Stawczan postiert.