Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Sorge um die Südarmee 
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der 7. Armee von den bei Zaleszczyki und bei Okna fechtenden Armee¬ 
teilen. Aber auch an der Trennungsstelle zwischen der 7. Armee und 
der Armee Bothmer schienen jetzt die Russen einen Schlag führen zu 
wollen. Der Nordflügel des XIII. Korps und das VI. Korps hatten 
starken Feind vor sich. Bei Buczacz unterhielten die Russen gewal¬ 
tiges Artilleriefeuer. 
Als diese Vorbereitungen eines neuen russischen Angriffs begannen, 
eilte GO. Pflanzer-Baltin trotz seiner Erkrankung zum XIII. Korps. Er 
besuchte am 9. nachmittags den Gdl. Rhemen in Nizniów und den 
Kommandanten der 15. ID., GM. Ritt. v. Weiss-Tihány, in Koropiec, 
um diese beiden Führer seinen Absichten entsprechend anzuweisen. 
Die Stimmung war gedrückt. Führung und Truppe hegten sehr geringe 
Zuversicht, die sehr dürftig ausgebauten Gräben am Baryszbach halten 
zu können. Pflanzer-Baltin ordnete die Bildung von je vier Schwadro¬ 
nen aus den Handpferdwachen aller fünf Kavalleriedivisionen der 
Armee an. Diese Reiterschwadronen der 3., der 5., der 6. und der 
8. KD. hatten unter Obst. v. Fluck zur Verstärkung der Dniesterfront in 
Eilmärschen nach Horodenka zu rücken, jene der 2. KD. wurden dem 
XIII. Korps unterstellt. Ferner überwies Pflanzer-Bai tin der 15. ID. das 
von der Gruppe Benigni heranrollende HIR. 302, er ließ Teile des 
SchR. 5 auf Kraftwagen von Odaje nach Nizniów heranfahren, ordnete 
noch das Eingreifen der 75.HIBrig. für den kommenden Tag am weit¬ 
ausgespannten Nordflügel des XIII. Korps an und fuhr dann in sein 
Hauptquartier zurück. 
Sein Entschluß stand indes fest, bei einem weiteren Rückzug mit 
dem XIII. und dem VI. Korps über den Dniester an den Pruth zu 
gehen. Schon rollten die Trains des XIII. Korps nach Süden. Als aber 
Pflanzer-Baltin wieder in Kolomea eintraf, lag dort ein Befehl der 
Heeresleitung vor, der ausdrücklich gebot, das VI. und auch das 
XIII. Korps unter keinen Umständen über den Dniester zurückzunehmen. 
Alles war aufzubieten, um im festen Anschluß an die Südarmee die 
Front zu halten. 
Damit war Pflanzer-Baltins Plan fürs erste begraben. Die Armee 
mußte jetzt ausharren mit der zusammengeschmolzenen 15. ID., aus¬ 
harren mit der nur mehr drei Bataillone starken 79. HIBrig. und mit den 
erschöpften Schützendivisionen der 2. Kavalleriedivision. Die Ereignisse 
nahmen raschen Lauf. Gegen Abend drangen Abteilungen des II. Kaval¬ 
leriekorps der Russen, die den Auftrag hatten, auf Monasterzyska vor¬ 
zustoßen (S. 432), tief in den Stellungsbogen des Korps Rhemen ein. Die 
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