Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Sommer 1916 
Punkte die gegnerische Front durchstoßen war, hatten zwei Regimenter 
der 26. ID. den Einbruch in der Richtung auf Trybuchowce zu erwei¬ 
tern. Damit waren am entscheidenden Punkte 32 Bataillone, 124 Ma¬ 
schinengewehre und 107 Geschütze der Russen gegen nur 5 Bataillone, 
40 Maschinengewehre und 24 Geschütze der k. u.k. 15. ID. vereinigt. 
Überdies stellte Gen. Schtscherbatschew als Reserven noch 12 Batail¬ 
lone — ein Regiment des II. und je ein Regiment des XVI. und des 
XXII. Korps —, ferner zur Verfolgung das II. Kavalleriekorps im Räume 
westlich von Pauszówka bereit. Das XVI. und das XXII. Korps am 
Nordflügel der 7. Russenarmee hatten vorerst den Gegner zu binden. 
Um ihn zu täuschen, ließ aber Schtscherbatschew auch hier places d'ar¬ 
mes aufwerfen. Russische Reiterabteilungen entfalteten im Vorfelde von 
Buczacz seit Ende Mai eine rege Tätigkeit. Nachts wurden sie immer 
wieder zurückgezogen. 
Gdl. Letschitzki, der tatkräftige Führer der 9. Armee, hatte für 
das Durchbrechen der öst.-ung. Front den etwa 16 km breiten, südlich 
vom Dniester gelegenen Abschnitt Dobronoutz—Mitkeu gewählt. Hier 
konnte der Durchbruchskeil an einem Brechpunkte der gegnerischen 
Front durch offenes Gelände vorgetrieben werden, das allerdings von 
den Höhen bei Horoschoutz flankiert wurde. Gen. Letschitzki war aber 
der Anschauung, daß sich keine günstigere Angriffsstelle finden lasse. 
Am rechten Flügel der russischen 9. Armee bildete von Mitkeu bis 
Latacz der Dniester mit seinen Steilufern und vielen Flußschleifen 
ein starkes Hindernis für den Angriff. Auch traf im östlichen Teil 
des Dniesterabschnittes jeder Stoß auf die stark ausgebauten Brücken¬ 
köpfe von Zaleszczyki und von Sinków. Der Südflügel der Armee 
Letschitzki, hinter dem nur wenige Verbindungen liefen, war im Norden 
durch eine breite Waldzone und im Süden durch die rumänische Grenze 
eingeengt. 
So schien also ein Angriff mit der Armeemitte die besten Erfolgs¬ 
möglichkeiten zu bieten. Insgesamt verfügte dort Gen. Letschitzki über 
eine Streitmacht von 51/2 Infanterie- und 2 Kavalleriedivisionen in der 
Gesamtstärke von 88 Bataillonen, 60 Schwadronen und 482 Geschützen. 
Den entscheidenden Schlag sollte das XI. Korps, verstärkt durch die 
19. ID. des XII. Korps und die 1. DonKosD., führen. Es hatte mit eng 
zusammengefaßten Kräften (11. und 32. ID. in der ersten Linie, 19. ID. 
im zweiten Treffen) die gegnerischen Stellungen beiderseits des scharf 
eingeschnittenen Horoschoutzbaches zu durchbrechen, um sodann im 
raschen Nachstoß zwischen Dobronoutz und Pohorloutz auf Jurkoutz
	        
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