Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Einbruch der Russen bei der k. u. k. 2. Division 
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FML. Edi. v. Seilner befehligten 2. Division. Hier war es dem russischen 
XXXX. Korps, begünstigt durch den eine rechtzeitige Abgabe des 
Sperrfeuers vereitelnden Staub und Rauch, im ersten Anlauf geglückt, 
bei den Regimentern 82 und 40 einzubrechen1). Die Besatzung, die 
durch das fürchterliche Massenfeuer halb betäubt war, wurde zum Teil 
noch in den Fuchslöchern und Deckungen überrascht. Dennoch setzten 
sich die Székler vom IR. 82 wacker zur Wehr. Aber viele Leute konnten 
die engen Fuchslöcher nur mehr als Gefangene verlassen ; andere fanden 
durch hineingeworfene Handgranaten den Tod. Einzelne Gruppen von 
noch in der ersten Linie ausharrenden Verteidigern wurden von den 
eingebrochenen Russen, die die Stellung aufrollten, ausgehoben. Das IR. 40 
(Rzeszów) scheint keinen nennenswerten Widerstand geleistet zu haben. 
Die Russen überfluteten in kürzester Zeit seine vordersten Gräben. 
Gegen 10h vorm. sahen die in der zweiten Stellung und hinter ihr 
liegenden Bataillone der 25. SchBrig., auf die sich jetzt der russische 
Granatenhagel richtete, zu ihrer größten Überraschung russische 
Schwarmlinien vorrücken2). Unterdessen hatte das X. Korpskmdo. vom 
Einbruch der Russen beim IR. 82 Kenntnis erlangt. Es unterstellte um 
9h 45 vorm. die 25. SchBrig. dem FML. Seilner, damit sie „durch plan¬ 
mäßigen Gegenangriff" die verlorene Stellung des IR. 82 dem Feinde 
wieder entreiße. Außerdem sandte Gdl. Martiny, ohne die Zustimmung 
des 4. Armeekmdos. eingeholt zu haben, das SchR. 25 der Armeereserve 
von Chorlupy nach Pokaszczewo vor. 
Der Armeekommandant, vor eine vollendete Tatsache gestellt, 
entschloß sich, nun auch die in Reserve stehende 26. SchBrig. (SchR. 14 
und 25) auszuspielen und befahl um 10h 30 vorm.: ,,Ganze 13.SchD. 
wird dem X. Korpskmdo. unterstellt und ist zum entschiedenen Gegen¬ 
angriff anzusetzen. Erste Stellung ist wieder zu nehmen." Überdies 
wurde das IR. 95 der 11. ID. von Ostrozec nach Zabolotie verschoben. 
Die Gruppe GM. Bauer hatte nach Palcza weiterzumarschieren. 
Doch das 13. SchDKmdo., FML. v. Székely, das zur Führung des 
Gegenangriffes in Aussicht genommen war, war bei Chorlupy durch 
russisches Artilleriefeuer zersprengt worden. Daher fehlte die Leitung, 
und kostbare Zeit ging verloren. Wohl hatte das 25. SchBrigKmdo. schon 
aus eigenem Entschluß den Gegenangriff befohlen; das X. Korpskmdo. 
sandte das SchR. 14 nach Derno vor, und das SchR. 25 hätte das 
1) Geschichte des IR. 82, 131 f. 
2) Schöno wsky-Schönwies und Angenetter, Luck. Der russische 
Durchbruch im Juni 1916 (Wien-Leipzig 1919), 163 ff.
	        
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