Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Mißlingen der ersten Angriffe gegen die k. u. k. 4. Armee 377 
räten den beginnenden Großkampf, dessen Dauer nicht abzusehen 
war, durchstehen zu können. Bei der Wucht des russischen Feuers 
wurde diese Mahnung von den Truppen jedoch mit sehr geteilten 
Empfindungen aufgenommen. Das AOK. schob übrigens am 4. und 
am 5. noch Munition zu, so daß von einem Mangel nicht gesprochen 
werden konnte. 
Der Heeresgruppenkommandant, GO. Linsingen, der sein Haupt¬ 
quartier in Jablon (60 km südwestlich von Brest-Litowsk) hatte, stimmte 
allen getroffenen Maßnahmen zu. Er sprach sein Erwarten aus, daß 
die „seitens der Russen zum Ausgleich der Erfolge in Südtirol unter¬ 
nommenen schwächlichen Angriffe zunichte" gemacht würden, mahnte 
aber auch im Falle eines feindlichen Durchbruches ,,die noch vorhan¬ 
denen Reserven nicht zu frühzeitig einzusetzen, sondern zu einem kon¬ 
zentrischen Gegenstoß zu verwenden, welcher über die feindlichen Stel¬ 
lungen vorzutragen ist". 
Unterdessen wütete das feindliche Feuer, das sich zeitlich früh auch 
gegen die von den russischen Geschützen erreichbaren höheren Befehls¬ 
stellen gerichtet hatte, in wachsender Stärke gegen die vordersten Stel¬ 
lungen weiter. Allenthalben, namentlich in den am meisten beschossenen 
Mittelabschnitten der 70. HID. und der 2. ID., wurde das Hindernis 
erheblich zerstört, der Hochwall vielfach abgekämmt, die Gräben zum 
Teil verschüttet und die Verbindungen unterbrochen. Die Fuchslöcher, 
auch die der 2. ID., hielten aber selbst gegen schwere Bomben stand. 
Daher blieben auch die Verluste bei den genannten Divisionen noch in 
mäßigen Grenzen. 
Nach einer Abschwächung des Feuers während der Mittagszeit 
setzte sich nachmittags der Granathagel gegen die Korps Martiny und 
Szurmay fort, und zwischen 5h und 6h brachen an mehreren Stellen 
russische Infanterieabteilungen zu starken Erkundungsstößen vor, die 
vom Verteidiger vielfach schon als ernste Angriffe betrachtet wurden 
und munitionsverschlingendes Sperrfeuer auslösten. Gegen die Süd¬ 
flügel der 2. ID. und der 37. HID. wiederholten sich diese Vorstöße auch 
nach Einbruch der Dunkelheit. Der Feind wurde wohl überall ohne 
Mühe abgewiesen; er hatte aber jedenfalls die ausgiebigen Zerstörungen 
durch das russische Artilleriefeuer an Hindernis und Deckungen wahr¬ 
genommen. 
Gegen die 4. ID. des II. Korps führte das XXX. Russenkorps von 
4h 30 nachm. bis 8h abends zahlreiche hartnäckige Angriffe, die jedoch 
alle, zum Teil von der Artillerie der wenig behelligten 41. HID. unter
	        
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