Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Beurteilung der Lage durch das 3. Armeekommando 
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sionen und in diesem Tale ihrer zwei. Die Truppen des XVII. Korps 
und die auf dem Nordflügel des III. Korps seien wegen der bekannt¬ 
gewordenen Angriffsabsichten des Feindes gebunden; jene am Südrande 
des Beckens von Asiago insbesondere an Artillerie zu schwach, um 
einen gleichzeitigen Angriff an der Hauptfront durchzuführen. Der 
Durchbruch könne daher „jetzt und voraussichtlich auch in der Folge 
nur immer aus einem Ausschnitte dieser Front geführt werden". Ferner 
hatte der Armeeführer die Meinung ausgesprochen, es sei zwar möglich, 
aber nicht wahrscheinlich, daß der Vorstoß des I. Korps auch die nicht 
unmittelbar betroffene, dem III. Korps gegenüberstehende Front der 
Italiener ins Wanken bringen werde (S.343). Man möge nicht zu viel 
erwarten. Die Gegebenheiten für den eingeleiteten Angriff seien nicht 
so wie beim ersten Angriff des III. Korps am 20. Mai. Damals war 
die Front schmal, der Feind leichter faßbar gewesen, die ganze feind¬ 
liche Front konnte durch die Artillerie gleichzeitig eingedeckt werden. 
Tatsächlich war der letzte Angriff deshalb nicht geglückt, weil 
die Artillerie nicht ihre volle Wirkung entfalten konnte. Die ganze 
Anlage des Durchbruches ließ sich mit dem vom 20. Mai gar nicht ver¬ 
gleichen. Die zum großen Teil im bewaldeten Karst verborgenen feind¬ 
lichen Stellungen waren kaum zu erkennen. Jeder Felsblock war für 
sich eine kleine Festung. Der Verlauf der Kämpfe konnte selbst von 
den unmittelbar mit der Infanterie vorgehenden Artilleriebeobachtern 
nicht verfolgt werden. Ein Begleitfeuer war nicht zu erzielen. Zudem 
stand nur ein Bruchteil von jener Munitionsmenge, die in den ersten 
Schlachttagen in reicher Fülle vorhanden war, zur Verfügung. Auch 
war die Infanterie des I. Korps nicht so schlagkräftig wie die alpen- 
ländische Mannschaft des III. Korps. Nichtsdestoweniger sah man einer 
Wiederholung des Angriffes zuversichtlich entgegen und leitete neue 
Vorbereitungen hiezu ein. 
Der Befehl zum Übergang in die Verteidigung 
Erzherzog Eugen war entschlossen, den Durchbruch bei Asiago 
neuerlich zu versuchen. Er befahl, daß die Asticotalgruppe der 44. SchD. 
für die Verwendung auf der Hochfläche der S.Armee zur Verfügung 
gestellt werde. Ferner hatte die 11. Armee etwa zehn schwere Batterien 
sowie die 9. ID., deren Artillerie allerdings schon mit der 48. ID. ab¬ 
rollte, an die 3. Armee abzugeben. Die 10. ID. inbegriffen, deren
	        
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