Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Frühjahrsoffensive 1916 gegen Italien 
Der letzte Angriff der 11. Armee 
Das He e re sgruppenkmdo. hielt es weder für erwünscht noch für 
notwendig, der Beschränkung der Ziele der Offensive durch Änderung 
der den unterstellten Armeen gegebenen Aufgaben Rechnung zu tragen. 
Ja, es hoffte, bei einem Gelingen der eingeleiteten Angriffe trotz Ver¬ 
minderung seiner Kräfte noch weitere Erfolge erzielen und die Offen¬ 
sive, wenn ;auch langsamer, fortsetzen zu können. Jedoch schon der 
mehrmals verschobene und schließlich am 12. Juni angesetzte Angriff 
des XX. Korps brachte eine schwere Enttäuschung. In der Nacht 
hatte sich die 8. ID. ungestört zum Vorgehen gegen den Mt. Giove 
bereitstellen können. Bei Tagesanbruch begann die Artillerie ihr Zer¬ 
störungswerk. Doch die aus einer dichten Wolkendecke sich herab¬ 
senkenden Nebelschwaden behinderten alsbald die Beobachtung. Vor¬ 
sicht gebot, die Flugbahnen höher zu richten, um die eigenen Truppen 
nicht zu gefährden. Dies beeinträchtigte offenbar die Wirkung, denn 
als die Kaiserjäger vom 4. Regiment sich zum Angriff erhoben, schlug 
ihnen das rasende Feuer des ungebrochenen Feindes entgegen. So gin¬ 
gen alle Versuche dieses tapferen Regiments fehl. Zähe verteidigten 
die Italiener die mit Maschinengewehren bespickte, von Natur aus 
starke Stellung auch am 13., so daß die Angreifer von ihrem Vorhaben 
schließlich ablassen mußten. Das Regiment hatte so schwere Verluste 
erlitten, daß seine Ablösung durch das Schwesterregiment der 58. Gb- 
Brig., das 3.KJR., erfolgen mußte. Oberstbrigadier Merten meldete am 
Abend in Übereinstimmung mit dem Führer der Angriffsgruppe, Mjr. 
Freih. v. Pereira, daß ein neuerliches Ansetzen des Angriffes auch bei 
Einsatz frischer Kräfte in dem zugewiesenen Raum aussichtslos sei. Der 
Angriff könne wieder nur auf dem schmalen Rücken gegen den Mt. Giove 
geführt werden. Dieser Rücken böte für höchstens drei Schwärme Ent¬ 
wicklungsraum, und am Mt. Giove läge der stärkste Teil der feind¬ 
lichen Stellung. Weiter westlich wäre das Gelände wohl etwas besser, 
doch sei jede Bewegung wegen der Flankierung vom Mt. Vaccarezze 
her unmöglich; weiter östlich aber könne der steile Hang nicht erklom¬ 
men werden. Das 4. KJR. habe den Angriff auf den Mt. Giove dreimal 
versucht und sei jedesmal unter großen Verlusten abgewiesen worden. 
Obwohl das Zerstörungsfeuer der Artillerie auch nach Ansicht der 
Angriff Struppen gut gerichtet erschien und von nicht zu überbietender 
Heftigkeit war, blieb die Wirkung gegen den in den Felsen eingenisteten 
Feind aus. Das Divisionskommando fand es „sehr bedauerlich, daß
	        
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