Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erste Rückwirkung der russischen Entlastungsoffensive 339 
Der Ausklang der Offensive 
(10. bis 16. Juni) 
Die Einschränkung der Ziele 
In den Tagen, an denen die beiden Armeen der Heeresgruppe 
Erzherzog Eugen daran schritten, den letzten Gebirgswall, der den 
Zutritt in die oberitalienische Ebene sperrte, zu durchstoßen, war an 
der russischen Front südlich vom Pripiatj die von den Italienern drin¬ 
gend erbetene Entlastungsoffensive (S. 276) losgebrochen. Sie erzielte, 
wie noch eingehend geschildert werden wird, in Wolhynien schon am 
6. Juni so überraschend großen Raumgewinn, daß sich die Heeres¬ 
leitung mit der schwierigen Frage der Zusendung von Verstärkungen 
in diesen Kampfraum beschäftigen mußte. Als Erstes wurde Erzherzog 
Eugen am 6. Juni verständigt, daß die der Heeresgruppe zugedachte 
Verstärkung durch eine Division aus dem Nordosten unterbleiben müsse. 
Die Offensive werde daher nur durch Einreihung der vorhandenen 130 
Marschkompagnien in Fluß zu halten sein. 
Bei diesem Anlasse bemerkte der Chef des Generalstabes, er habe 
„einen befriedigenden Eindruck über die sparsame und ruhige Kampf¬ 
führung bei den großen Angriffen gewonnen", doch glaube er, daß 
stellenweise, „namentlich bei der 11. Armee, noch immer verlustreiche 
örtliche Kämpfe ohne genügende Vorbereitung, offenbar von einzelnen 
Kommandanten auf eigene Faust, geführt werden". Aus den kurz zu¬ 
sammenfassenden Tagesmeldungen vermochte man eben die ungeheuren 
Hindernisse, die das zerklüftete Gebirge der Kampfführung entgegen¬ 
stellte, nicht in vollem Maße zu erkennen. 
Am 6. Juni hatte die 11. Armee den Beginn ihres Angriffes zu¬ 
nächst auf den 9. verschoben, da die Artillerie noch nicht in voller Ver¬ 
fassung war, um die unerläßliche Mitwirkung zu gewährleisten. Hie von 
in Kenntnis gesetzt sowie auch über den Gang der Kämpfe bei der 
3. Armee benachrichtigt, ließ die Heeresleitung trotz der stündlich 
kritischer werdenden Lage auf dem russischen Kriegsschauplatze den 
Erzherzog Eugen wissen, daß es nicht von Bedeutung sei, ob der für 
die Erzwingung des Austrittes in die Ebene entscheidende Durchbruch 
des Zentrums der Heeresgruppe um einige Tage früher oder später 
erfolge. Die Angriffe mögen nur gründlichst vorbereitet und dann 
planmäßig mit ganzer Wucht durchgeführt werden. Aber sie erwarte 
vom Einfluß des Befehlshabers der Heeresgruppe auf die beiden Armee¬ 
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