Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Verebben der russischen Angriffe nördlich vom Dniester 
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muß dem Sturmreifschießen der gegnerischen Stellung mehr Augenmerk 
zuwenden und alle Streitmittel zum Kampfe heranziehen1)." Während 
das XXII. Korps und insbesonders das V. kauk. Korps nur schwächliche 
Angriffe führten, hatte das II. Korps mehr als die Hälfte seiner Streiter 
vor und in den Hindernissen des Gegners liegen gelassen. Schtscherbat- 
schew hatte zu Beginn des Kampfes den Verlauf der öst.-ung. Wehr¬ 
stellung an der Strypa nicht gekannt. Seine Artillerie beschoß stunden¬ 
lang Höhen im Vorfeld des k. u. k. VI. Korps, die längst geräumt waren. 
Auch als der Augenblick der Überraschung vorbei war, beschränkte der 
methodische Armeeführer seinen Angriff auf den verhältnismäßig schma¬ 
len Frontabschnitt Wisniowczyk—Bobulince und ließ ansehnliche Streit¬ 
kräfte — drei Divisionen — unbenützt hinter dem zusammenbrechenden 
II. Korps stehen. 
Aber auch die russische 11. Armee, GdK. Sacharow, verharrte wäh¬ 
rend des schweren Ringens in ihren Gräben. Schon rechnete Gen. Alexe- 
jew mit der Möglichkeit, daß die deutsche Südarmee selbst die Offensive 
ergreifen und auf Tarnopol und Zbara£ vorstoßen könne. Er wies am 
2. Jänner den Gen. Iwanow telegraphisch an, ohne Verzug Vorkehrungen 
zu treffen, um ein Vorgehen der Deutschen mit einem Gegenschlag aus 
dem Kremieniecer Bergland oder aus der Front Wiszniewiec—Zbara± 
beantworten zu können2). 
Zu diesem Zwecke wurden die Mitte Dezember von der Westfront 
nach Odessa verlegten russischen Gardetruppen (I. und II. GKorps unter 
Gen. Bezobrazow) hinter die russische 11. Armee in den Raum von 
Woloczysk herangezogen. An Schtscherbatschew und an Letschitzki ging 
der Befehl, den Kampf mit allem Nachdruck weiterzuführen. 
Der Höhepunkt der Schlacht 
Der Einbruch der Russen bei Rarancze 
(1. bis 7. Jänner) 
Schon am 1. Jänner entbrannte an der bessarabischen Grenze ein 
neuer schwerer Kampf, in dem Letschitzki die Mitte des k. u. k. XI. Korps 
zwischen Toporoutz und Rarancze zu sprengen suchte. Er ballte in den 
Waldstücken und in den Rinnen, die von Osten auf die Hügelfläche füh¬ 
ren, zwei Divisionen, die 32. und die 19. ID., zum wuchtigen Stoße zu- 
*) Lemke, 299 u. 312. 
2) Ebenda, 299.
	        
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