Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Frühjahrsoffensive 1916 gegen Italien 
aus der Gegend Punta Corbin herüberschlagende Artilleriefeuer ge¬ 
hemmt war. Das 3.Armeekmdo. gedachte, den Übergang über die 
untere Assaschlucht erst nach der Eroberung von Asiago durchführen 
zu lassen, also etwa am 30. oder 31. Mai. Obwohl das Heeresgruppen- 
kmdo. eine Beschleunigung dieses Unternehmens gerne gesehen hätte, 
stimmte es doch der Anschauung des GO. Kövess zu, wonach ein vor¬ 
zeitiges vereinzeltes Vorgehen der Gruppe Obst. Kliemann gegen die 
Cm. Arde aussichtslos sei, und setzte die 11. Armee hievon in Kenntnis. 
GO. Dankl konnte daher damit rechnen, daß ein früherer Tag als der 
30. Mai für die Fortführung der Kriegshandlung seines linken Flügels 
nicht in Frage stehe. 
Die überraschende Wendung der Dinge, die sich am 28. durch 
den Rückzug des Feindes vom Rande der Assaschlucht und durch den 
Übergang der 28. ID. bei Canove ergab, erweckte offenbar beim Hee- 
resgruppenkmdo. neuerlich die Vorstellung, daß der Feind auf der 
ganzen Front zurückweiche und auch den wichtigen Bergklotz, der 
zwischen dem Astico, der Assa und der Val Canaglia liegt, geräumt 
habe. Der linke Flügel der 11. Armee auf dem Mt. Cimone, der an¬ 
dauernd von feindlichen Batterien aus östlicher Richtung unter Feuer 
gehalten wurde, war jedoch nicht dieser Anschauung. Am 29. sah 
sich GO. Dankl genötigt, den Angriff des linken Flügels zu verschie¬ 
ben, da „die östlichen Begleithöhen des Asticotales noch nicht im Be¬ 
sitze der 3. Armee" waren, somit die Grundlagen für den am 30. 
beabsichtigten Angriff des verstärkten XX. Korps fehlten. Dies meldete 
er dem Heeresgruppenkommando. Dieses entschied schroff, die Rege¬ 
lung des Zusammenwirkens der inneren Flügeln beider Armeen sei 
Sache der Heeresgruppe, daher hätte die Verschiebung des Angriffes 
nicht ohne vorher eingeholte Zustimmung erfolgen sollen. „Die öst¬ 
lichen Begleithöhen des Asticotales, von denen aus der Feind schon 
seit einer Reihe von Tagen das Vorwärtskommen des linken Armee¬ 
flügels behindere, wurden bereits am 23. Mai für die weitere Vor¬ 
rückung der 11. Armee zugewiesen". Und am 30. Mai zeitlich früh 
ließ der Generalstabschef des Erzherzogs Eugen dem 11. Armeekmdo. 
in bündiger Kürze drahten: „Punta Corbin genommen. Zwanzigstes 
Korps vor. 3. Armee angewiesen, gegen Mt. Cengio vorzustoßen". 
Einige Stunden später erließ das Heeresgruppenkmdo. endlich „Richt¬ 
linien für das Zusammenwirken der Armeeflügel". Der rechte Flü¬ 
gel der 3. Armee sollte „ohne Rücksicht auf die am 23. Mai festge¬ 
setzte Armeegrenze (S. 306) den Mt. Cengio und den Mt. Barco neh-
	        
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