Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Dennoch hielten sich die Italiener zäh in der gründlich ausgebauten zwei¬ 
ten Stellung, die um die Rückfallskuppen von Votto und A 1213 gelegt 
war. Um weitere Verluste zu vermeiden, ließ Obst. Teus die gegen diese 
Punkte gerichteten Angriffe am Abend einstellen. Die Nacht reichte nicht 
hin, daß neue Vorbereitungen getroffen und Geschütze vorgebracht wer¬ 
den konnten. Am 17. konnte wohl Valcanai besetzt werden; doch den 
im Wald verborgenen Schanzen bei Votto vermochte die öst.-ung. Artille¬ 
rie nicht beizukommen, wogegen die feindliche den ungeschützt am Hang 
liegenden Schwarmlinien erhebliche Verluste zufügte. Bei dem am fol¬ 
genden Morgen unternommenen Sturm der Bataillone 1/63 und ÏII/64 
wurde ein kurzes Grabenstück genommen. Aber der Feind, der zwei 
Bataillone zur Verstärkung herangezogen hatte, wich auch jetzt nicht. 
Schon am 16. war das Ringen der Gruppe Mjr. Hildebrand auf dem 
Mt. Broi entschieden, das etwas später als der Angriff gegen S. Osvaldo 
begonnen hatte. In sehr geschickter Gefechtsführung umfaßten die Schle- 
sier und die Kaiserschützen den durch wuchtiges Artilleriefeuer zermürb¬ 
ten Feind und nahmen ihn zum großen Teil gefangen. Der Rest flüchtete 
nach Marter. Bei der Gruppe GM. Kindl hatten die durch ein halbes 
Bataillon des IR. 52 unterstützten Radfahrer schon vor Tagesanbruch 
den Torrente Rosa überschritten und waren dann am Südhang des Mt. Broi 
anschließend an die „Einser" vorgestoßen. Sie nahmen ebenfalls fast eine 
ganze Kompagnie gefangen. 
Das 18. IDKmdo. konnte aus den einlaufenden Meldungen schon am 
16. abends feststellen, daß die vorgesehenen Ziele erreicht waren. Nur 
bei Votto hielt der Feind noch über den 19. April hinaus hartnäckig stand. 
Während die wiedergewonnene Feldwachenstellung zur Hauptwider¬ 
standslinie erklärt und technisch ausgebaut wurde, erneuerte die Gruppe 
auf dem Rücken von S. Osvaldo am 21., nunmehr durch zwei nahe heran¬ 
gebrachte Gebirgsbatterien unterstützt, den Angriff. Ungeachtet starker 
Verluste entrissen die Bataillone 1/63 und III/64 dem Feinde den Stütz¬ 
punkt auf der Rückfallskuppe A 1213. Dadurch war sein ganzes Graben¬ 
netz bei Votto unhaltbar geworden. Kalter Regen und Schneetreiben setz¬ 
ten ein. Hüben und drüben läuteten die Osterglocken. Der Erfolg der 
18. ID. war abgeschlossen1). 
1) Ihre sechs in den Kampf getretenen Bataillone hatten seit dem 16. April 
verloren: 279 Tote, 1069 Verwundete und 247 Vermißte; am schwersten hatte das 
siebenbürgische Bataillon 1/63 gelitten, das allein 126 Tote und 392 Verwundete zählte. 
Das KSchR. I, das jetzt nun endlich abrücken konnte, betrauerte neuerlich 26 Tote 
und 115 Verwundete. Auch die Verluste der Italiener waren überaus schwer.
	        
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