Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Vergeblicher Angriff der Italiener gegen Riva 
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III bildete. Neun Bataillone, ¿umeist Landstürmer, und 1760 Stand¬ 
schützen, sowie 128 Geschütze waren anfangs April die ganzen Abwehr- 
kräfte dieses über rund 60 km ausgedehnten Westteiles der Tiroler Lan¬ 
desverteidigung, und das Heeresgruppenkmdo. war nicht gesonnen, von 
seinem für die Offensive bereitgestellten Kräften Truppen ohne zwin¬ 
genden Grund für Nebenzwecke abzusplittern. 
Bald wurde man gewahr, daß die lärmenden Kanonaden und die 
Vorstöße kleinerer Einheiten aus der Val Daone und im Gebiete des 
Mt. Vies Scheinmanöver waren, daß hingegen die zwischen Ledro- und 
Gardasee vom Feinde begonnene Tätigkeit ein bestimmtes Ziel verfolge. 
Tatsächlich begann die italienische 6. ID. mit sieben an ihrem rechten 
Flügel vereinigten Bataillonen, unterstützt durch reichliche Artillerie, den 
geplanten Durchbruch gegen Riva (S. 200). Einige 30.5 cm-Bomben, die 
auf diese liebliche Seestadt niedersausten, kündeten den Sturm an. Die 
ersten Angriffe wurden am 5. April gegen Costa di Salò und Cima d'Oro 
geführt. Sie zerschellten an der tapferen Abwehr eines halben Reserve¬ 
bataillons des IR. 29 und einer Kaiserjägerstreifkompagnie. Den glei¬ 
chen Mißerfolg erlitt der Feind am nächsten Tage, als er hier, den Angriff 
wiederholend, nun auch die Höhen Passumer und Capi berannte. Am 7. 
drang er in eine Sappe bei der Cima della Rocca ein. Kaiserjäger und 
Landsturmmänner, die mit der Seilbahn einzeln heranbefördert wurden, 
warfen ihn am Abend wieder hinaus. Der Kampf um die Höhenstellungen 
flaute nun merklich ab. Um so heftiger entbrannte er jedoch am Gestade 
des Gardasees. Den Brennpunkt bildete die sogenannte Defensionsmauer, 
ein von nur 110 Mann mit 2 Maschinengewehren verteidigtes kleines 
Sperrwerk. Trotz mehrtägiger Beschießung, an der auch einige Batterien 
vom Ostufer des Sees teilnahmen, wies die tapfere Besatzung den ersten, 
am 8. April geführten, kräftigen Sturm glatt ab. Auch am folgenden Tag 
holten sich die Italiener nur blutige Köpfe. Erst am 10. abends, als das 
unablässig einschlagende schwere Geschützfeuer die inzwischen verstärkte 
Besatzung förmlich dezimiert hatte, fiel die zerschlagene Defensionsmauer 
in Feindeshand. 
Das Heeresgruppenkmdo. gewährte jetzt Verstärkung, indem es zwei 
Bataillone des IR. 50 dem Rayonskmdo. zur Verfügung stellte. Zwei 
Kompagnien dieses Regimentes eroberten am 11. die Defensionsmauer 
zurück. Mit Hartnäckigkeit versuchte der Feind am folgenden Tage noch¬ 
mals sein Glück. Es war vergeblich. Doch die Erkenntnis, daß die nun 
völlig zusammengeschossene Sperre den Verteidigern keinen rechten 
Schutz mehr biete, veranlaßte den Abschnittskommandanten, sie in der
	        
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