Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Die Ereignisse an der Tiroler Front von Anfang April 
bis Mitte Mai 
Die Kämpfe im Räume westlich der Etsch 
Hiezu Skizze 4 
Bei Frühlingsbeginn nahmen die Verteidiger im Ortlergebiet (Rayon I) 
wieder die sogenannte Sommergruppierung an. Auch die Italiener stiegen 
wieder in die Höhenstellungen hinauf. Am 13. April griffen etwa zwei 
Alpinikompagnien den Mt. Scorluzzo (3094 m) an, holten sich aber im 
Angesichte der von der Dreisprachenspitze zusehenden Schweizer eine 
empfindliche Schlappe. Weiterhin wechselten Patrouillenscharmützel mit 
Schneestürmen ab. 
Im Tonale-Abschnitt (Rayon II) übernahm nach dem Abgehen der 
88. KSchBrig. GM. Steinhart die Führung. Nur ein kombiniertes (später 
4.) Bataillon des KSchR. I, ein Landsturm- und zwei Reservebataillone 
sowie 770 Standschützen bildeten im April die Besatzung. Dennoch 
wurde die Sicherungslinie auf dem Tonalepaß verstärkt und als Haupt- 
widerstandsstellung vor die Sperrwerke vorverlegt. 
In der Meinung, daß ein frontaler Angriff gegen die Paßhöhen aus¬ 
sichtslos sei, hatte der Führer der italienischen 5. ID. schon im Dezem¬ 
ber 1915 beschlossen, bei Wiederaufnahme der Kriegshandlungen im 
Frühjahre über die Gletscher der Adamelloalpen zunächst den Grenz¬ 
kamm am Ursprung der Val di Genova zu gewinnen, um dann über die 
Gletscherteichstufe bei der Mandronhütte nordwärts vorgehend, in den 
Rücken der Verteidiger des Tonalepasses zu gelangen. Das Unternehmen 
wurde mit Umsicht vorbereitet. Man baute Straßen, Wege, Seilbahnen, 
stellte alpine Kriegsmittel aller Art bereit, wählte berggewohnte Leute aus 
und schulte sie für den genannten Zweck. Zahlreiche Patrouillen gingen 
hinaus, um Pfade über die Gletscher und Schneefelder zu erkunden und 
zu bezeichnen. 
Diese Tätigkeit blieb jedoch den Verteidigern nicht verborgen. Obst. 
Spiegel, der Kommandant im rechten Abschnitte des Rayons III ließ am 
3. April die inmitten der großen Adamellogletscher hervorragende Fels¬ 
rippe Dosson di Genova durch fünf kleine Wachen, zusammen 57 Mann, 
besetzen. Zugleich mußte er melden, daß der Feind auch aus der Val 
Daone und in den Judikarien rührig werde. Ähnliches berichtete GM. 
Schiesser vom Abschnitt Riva, der jetzt den linken Flügel des verkürzten, 
jedoch weiterhin von FML. Edi. v. Koennen-Horák befehligten Rayons
	        
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