Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Verschiebung des Angriffsbeginnes 
197 
Frage gestellt. Am 10. März hatte GdK. Dankl berichtet, daß nach An¬ 
sicht langjähriger Kenner der Hochflächen „die dort liegenden enormen 
Schneemassen vor vier Wochen nicht soweit zusammengeschmolzen sein 
dürften, um mit der Infanterie in Gefechtsformation vorwärts kommen 
zu können". Gegen Ende März, als der Artillerieaufmarsch wieder in 
flotten Gang gekommen war, meldete der General die Absicht, am 
10. April zu beginnen, soferne die Witterung, besonders die Schneelage, 
den Angriff zu diesem Zeitpunkte zulasse, und gab dementsprechend am 
31. März dem III., dem VIII. und dem XX. Korps Befehl, sich für den 
10. April zum Angriff bereitzustellen, Doch die in, die Frühlingssonne 
gesetzten Erwartungen erfüllten sich nicht. Kurz vor der zuletzt in Aus¬ 
sicht genommenen Frist zeigten Versuche ein höchst ungünstiges Ergebnis, 
und die Korpskommandanten sprachen sich einhellig für eine weitere 
Verschiebung aus. Erzherzog Karl Franz Joseph berichtete: „Der Schnee 
ist so tief und so weich, daß der schwer bepackte Infanterist vielfach 
bis über die Hüfte in den Schnee einsinkt, sich daher im feindlichen Feuer 
weder rasch bewegen noch decken kann... Die Aussichten für einen 
erfolgversprechenden Angriff sind demnach derzeit gleich Null." GdK. 
Dankl ließ daher alle Truppenverschiebungen zur Annahme der An¬ 
griffsgruppierung am 6. April einstellen und berichtete dem Heeres- 
gruppenkmdo. : „Die Schneeverhältnisse im Angriffsraume, besonders auf 
der C. di Vezzena, dem ganzen Plateau von Folgaria und dem Col Santo 
sind sowohl wegen der Schneehöhe als auch dadurch, daß der Schnee 
nur nachts zum Teile trägt, derartige, daß der Infanterieangriff nur 
äußerst langsam vorgetragen werden könnte und Erschöpfung der Mann¬ 
schaft bald eintreten müßte." Dies würde hohe Verluste hervorrufen und 
den Erfolg in Frage stellen. Da sich eine gründliche Besserung der Ver¬ 
hältnisse nicht im voraus feststellen ließ und auch in wenigen Tagen nicht 
zu erwarten war, beantragte GdK. Dankl, die endgültige Bestimmung 
des Angriffsbeginnes ihm zu überlassen, und gab die Versicherung, daß 
er sich aller Folgen wohl bewußt sei. Ungern, aber doch auch aus eigener 
Überzeugung, mußte das Heeresgruppenkmdo. diesem Antrag zustimmen. 
Die Gegenmaßnahmen der Italiener 
Hiezu Beilage 9 
Am 20. Februar legte das italienische 1. Armeekmdo. einen ausführ¬ 
lichen Bericht über die Lage an der Trienter Front vor. Anlaß hiezu gab
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.