Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Die zweite große Platte liegt umgekehrt, gegen Norden abgedacht, 
und zeigt die höherstehende Bruchkante mit dem Mt. Gengio (1351 m), 
dem Mt. Paù (1420 m), der Cima di Fonte (1519 m) und dem Mt. Bertiaga 
(1358m) mehr oder weniger deutlich im Süden. Das untere Assatal, die 
Valle dei Ronchi und die Frenzellaschlucht trennen die beiden Platten; 
nur an der Senke von Asiago (1000 m) hängen sie zusammen. 
In seiner Gesamtheit wie auch im einzelnen bildete somit das zu 
überschreitende Kampfgebiet eine keineswegs leicht gangbare Hochfläche. 
Steil aufragende Höhen, tief eingerissene Talfurchen und unzugängliche 
Felswände formten ein in vielen Teilen verkarstetes und wasserarmes Ge¬ 
lände, das die Italiener in mehreren hintereinanderliegenden Stellungen zu 
einem schier unüberwindlichen Festungsgürtel ausgebaut hatten. 
Um die Angriffstruppen für den Kampf und für die Bewegung in 
diesem äußerst schwierigen Berglande zu befähigen, bedurften sie wenig¬ 
stens eines Teiles jener besonderen Ausstattung, die man schlechthin 
„Gebirgsausrüstung" zu nennen pflegte. Nicht alle der hiefür gewählten 
Divisionen brachten diese mit. Auch das war ein Grund zur erwähnten 
Gliederung der Heeresgruppe in zwei Armeen. 
Nur ein ganz kleines Stück des Gebirgswalles, die Hochflächen von 
Folgaria und Lavarone, befand sich, dank der noch im Frieden durch 
GO. Conrad veranlaßten gründlichen Befestigung, in öst.-ung. Besitz. Es 
bildete gewissermaßen ein Sprungbrett für die Offensive und bekam nun 
größte Bedeutung für die Aufstellung der mächtigen Geschützmassen, 
die notwendig waren, um den durch Natur und Kunstbauten so begün¬ 
stigten Feind niederzuringen. Zur Leitung des Aufmarsches der Artillerie, 
die möglichst ohne Aufenthalt von den Ausladeorten weg in Stellung zu 
gehen hatte, wurden unter den hervorragendsten Offizieren des Ar¬ 
tilleriestabes zunächst Obst. Janecka und Obst. Franz Portenschlag be¬ 
rufen. Ihrem Vorschlage gemäß drang das AOK. darauf, daß auch 
möglichst viel schwerste Batterien zu dem etwa für Ende März in Aus¬ 
sicht genommenen Beginn der Offensive in Höhenstellungen feuerbereit 
stünden. Übermenschliche Leistungen mußten gefordert werden, um die 
vielen schweren Geschütze und ihren gewichtigen Schießbedarf auf den 
Bergstraßen hinaufzufahren. Zur Instandhaltung der Auf mar schstr aßen, 
zum Bau von Drahtseilbahnen und zur Errichtung von Notunterkünften 
und Lagerstätten wurden zahlreiche Arbeiterabteilungen aufgeboten. 
Der geschützte Raum von Folgaria—Lavarone war zugleich als 
Nachschubbasis für jene fernere Zeit vorbestimmt, in der die Masse der 
Heeresgruppe die feindlichen Stellungen durchbrochen und den Ge-
	        
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