Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
pen durch entsprechende Marsch- und Lagerübungen der Marschforma¬ 
tionen, Errichtung von Unterkünften, Ausladeübungen und dergleichen 
vorgetäuscht. Schließlich war eine Reihe von Angriffsunternehmen vor¬ 
gesehen, die zugleich auch zur Verbesserung der Kampfverhältnisse an 
geeigneten Frontstellen führen sollten. 
Am 14. März wies die Heeresleitung in der Erwartung größerer 
Kämpfe der 5. Armee die 34. ID. zu, die bis zum 25. vom russischen 
Kriegsschauplatz eintraf und bei Ranziano als Armeereserve versammelt 
wurde. Mit dieser Division erreichte die Armee wieder einen Stand von 
113 Bataillonen; die mit dem Abgehen des III. Korps und der 18. ID. 
vorübergehend eingetretene Spannung durfte damit als überwunden an¬ 
gesehen werden. Die Division konnte indessen, da die Lage am Isonzo 
wieder ruhig geworden war, bald darauf zur Verfügung des AOK. gestellt 
werden und ging vom 2. April an nach Tirol ab. 
Die Einleitung der Frühjahrsoffensive gegen Italien 
Conrads endgültiger Entschluß zur Offensive 
Der ernste persönliche Zwist zwischen den Generalstabschefs der 
beiden verbündeten Mittelmächte, der aus der Meinungsverschiedenheit 
über die Kriegführung auf dem Balkan entstanden war, fand nicht zu¬ 
letzt dank der Vermittlung durch die Generale Metzger und v. Cramon 
Ende Jänner 1916 einen versöhnlichen Abschluß. Das weithin sichtbare 
günstige Ergebnis des Unternehmens gegen Montenegro und Albanien 
mochte Conrad den Entschluß erleichtert haben, an Falkenhayn den aus¬ 
bedungenen Entschuldigungsbrief zu schreiben; den tieferen Antrieb zu 
diesem Schritte fühlte er jedoch gewiß in dem unausweichlichen Gebot 
der Stunde, die eine Verständigung über die nächsten Ziele des Krieges 
dringend erheischte. Der wohldurchdachte, aussichtsreiche, aber durch 
Falkenhayn im Dezember 1915 abgelehnte Plan einer gemeinschaftlichen 
Offensive gegen Italien lag Conrad am Herzen. 
Am 27. Jänner sah man die beiden Generalstabschefs an der Ge- 
burtstagstafel des Deutschen Kaisers wieder in freundschaftlichem Ge¬ 
spräch nebeneinander sitzen1). Die Brücke war geschlagen, und Conrad 
bat den deutschen Militärbevollmächtigten, er möge bei Falkenhayn für 
seinen Vorschlag Stimmung machen. GM. Cramon läßt uns wissen, daß 
!) Cramon, Bundesgenosse, 46.
	        
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