Rückeroberung der Höhen bei Oslavija
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gen geworfen hatte1), wieder verlorengegangen war, mußte das Unter¬
nehmen abgebrochen werden. Die Verluste der 58. ID. in den dreitägigen
Kämpfen betrugen rund 600 Mann, darunter 14 Offiziere; beim Feind
hatten die 27. ID. 68 Offiziere und 1440 Mann, die 11. ID. 43 Offiziere
und 741 Mann verloren2).
Am 20. Jänner hatte die italienische Heeresleitung von ihren Ver¬
fügungstruppen eine Brigade und von der 1. Armee drei Brigaden für die
Ablösung der 11. und der 27. ID. befohlen. Von diesen Truppen gelangten
die Grenadierbrigade bis zum 24. Jänner, die von der Tiroler Front
herangeführten Verbände erst im Februar in den Bereich des VI. Korps.
Mit diesen Maßnahmen sollte dem VI. Korps die Fortsetzung des
belagerungsmäßigen Angriffes ermöglicht werden.
Schon am 19. Jänner legte GM. Zeidler dem XVI. Korpskmdo. den
Plan zur zweiten und endgültigen Wiedereroberung der Höhen von Os¬
lavija vor. Diesmal sollte der Infanterieangriff nach kurzer Artillerie¬
vorbereitung bei Tage erfolgen. Die Durchführung des Unternehmens
wurde für den 24. Jänner festgelegt. Die für den Vorstoß bereitgestellten
Truppen3), insgesamt 31/2 Bataillone, bezogen bis zum 24. früh die An-
griffsgruppierung in den Kavernen und Unterständen in einem Bogen von
etwa 1 km Länge, der sich um den etwas vorspringenden feindlichen Ab¬
schnitt zwischen der Höhe -<>- 188 und dem Südwesthang des Kirchen¬
rückens legte. Nach dem Einschießen der vierundzwanzig an dem Unter¬
nehmen beteiligten Batterien begann am 24. nachm. das zweistündige
Wirkungsschießen. Um 5 h schritt, durch einfallenden Nebel begünstigt,
die Infanterie zum Sturmangriff. Im ersten Anlauf entriß das auf dem
rechten Flügel der Angriffsgruppe vorgehende Halbbataillon des unga¬
rischen IR. 69 dem Feinde die Höhe -<> 188; auch auf dem linken Flügel
warfen die Dalmatiner Schützen den Italiener ohne besondere Mühe den
Kirchenrücken herab. Nur auf dem Sattel zwischen den beiden Höhen
kam es zu einem schweren Ringen. Erst als die beigegebenen Sappeure
mit Ekrasit und Flammenwerfern dem Mittelbataillon Lücken durch die
starken Hindernisse gebahnt hatten, wurde auch hier der Feind über¬
wunden. Das sorgfältig vorbereitete Unternelimen war völlig geglückt.
1) Bis zum 16. Jänner waren bei Oslavija Teile von sechs Infanterieregimentern
und drei Radfahrerbataillone festgestellt worden. Überdies waren bis zum Abend
dieses Tages vom links benachbarten II. Korps zwei Bataillone, von den Heeresreserven
vier Bataillone im Kampfraum eingelangt.
2) ltal. Gstb. W., III, Text, 167.
3) IBaone. II/52, 1/2 111/69, III/SchR. 37, zusammen 10 Kompagnien in erster
Linie, IBaon. I/SchR. 37 als Reserve.