Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Gebirgsgefechte bei Tolmein und Flitsch 
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wieder kleine Abteilungen des Verteidigers vor, hoben feindliche Siche¬ 
rungen aus, fielen in die feindlichen Kampfstellungen ein, holten sich 
mit festem Zugriff da und dort Gefangene heraus und ¡zerstörten Deckun¬ 
gen und Unterkünfte. Ein solches Unternehmen führte am 3. Jänner zur 
Wegnahme eines italienischen Grabens nördlich von Dolje und am 4. zu 
heftigen Gegenstößen des Feindes, die im Handgranatenkampf und durch 
Artilleriefeuer zurückgeschlagen wurden. Auf dem Rombonhang wurde 
am 18. Jänner eine kleine feindliche Vorstellung genommen und am 22. 
und 23. gegen Angriffe behauptet. 
Anfangs Februar war es der 8. GbBrig. geglückt, das im August 1915 
bei Tolmein auf dem Westhang der Höhe A 588 verlorene Gelände zu¬ 
rückzugewinnen. Durch wochenlanges Vortreiben von Sappen gegen die 
Flügel der Einbruchsstelle war die Hangstellung der Italiener unhaltbar 
geworden. Der Feind räumte deshalb in den Nächten um die Monats¬ 
wende unauffällig diese Stellung und ging bis über die Straße Ciginj— 
Selo zurück. Die 8. GbBrig. schob ihre vorderste Linie zunächst bis nahe 
an das genannte Straßenstück vor. Die auf diese Art erzwungene Preis¬ 
gabe des vom Feinde in vielen schweren Kämpfen seinerzeit eroberten 
Geländes ersparte den Truppen der k. u. k. 1. ID. den schon seit langem 
geplanten Angriff zur Wiederherstellung der ursprünglichen Lage. Die Vor¬ 
teile der neuen vordersten Linie lagen vor allem in der Verkürzung der 
Front und in der Möglichkeit günstiger Flankierung durch die eigene 
Artillerie1). 
Wenige Tage später, am 12. Februar, konnte auch bei der 44. SchD. 
auf dem Südhange des Rombon eine im August in Feindeshand gefallene 
Vorstellung durch ein kühnes Unternehmen von Teilen des GbSchR. 1 
zurückgewonnen werden. Hier hatten Alpinitruppen (ein Bataillon und 
eine Gebirgsbatterie) auf der etwa einen Kilometer südwestlich vom Rom¬ 
bongipfel aufragenden Felskuppe, der Cuklahöhe (1776 m), eine stark 
besetzte vorgeschobene Stellung geschaffen. Sie bildete eine dauernde 
Bedrohung unserer schwachen Kräfte in diesem schwierigen Hochgebirgs- 
abschnitte, beherrschte die Hangstellungen vollkommen und machte da¬ 
durch jede Bewegung nahezu unmöglich. Überdies bot sie der feindlichen 
Artillerie einen vortrefflichen Beobachtungspunkt nach der Flanke und 
hinter die Kampflinien der 44. Schützendivision. Zur Beseitigung dieser 
*) In dem vom Feinde verlassenen Räume wurden über 3000 Gewehre mit 300.000 
Gewehrpatronen, ferner große Mengen von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen 
verschiedentlicher Art eingesammelt, aber auch an die achthundert Leichen gefallener 
Italiener bestattet.
	        
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