Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Wandlungen bei der Reiterei 
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gelitten, daß es ebensosehr an zugerittenen Pferden gebrach, wie an der 
Möglichkeit, Reiter in genügender Zahl auszubilden. Die ursprünglich 
nur vorübergehend aus pferdelosen Reitern gebildeten Fußabteilungen 
waren daher mit der Zeit bis zu Bataillonsstärke angewachsen und mach¬ 
ten als Schützenschwadronen und -divisionen schon einen bleibenden Be¬ 
standteil der Kavalleriedivisionen aus. 
Als nun in den ersten Monaten des Jahres 1916, vor allem zur 
Bespannung neuer Batterien, ein großer Bedarf an Pferden eintrat, kam 
es zu entscheidenden Eingriffen in die Zusammensetzung der Reiterei. Im 
Februar beschränkte man die Kavallerieregimenter auf vier Schwadronen 
zu je 150 Reitern, mußte jedoch schon im April auf einen Stand von 
120 Reitern herabgehen. Dafür sollten die Kavalleriedivisionen eine 
zweite, wenn nötig auch eine dritte Schützendivision aufstellen. Tatsäch¬ 
lich gab es im Mai 1916 schon 31 Schützendivisionen. Demnach hatte 
die Reiterei ihren großen Rahmen nur um den Preis eines bedeutenden 
Wandels in ihrem inneren Gefüge aufrechthalten können1). Die Ka¬ 
vallerie di visionen und -brigaden, die noch im Dezember 1915 durch¬ 
schnittlich zu zwei Dritteln aus Reitern bestanden hatten, mußten nun 
bereits mehr Feuergewehre als Reiter angeben, wenn sie ihre Standes¬ 
meldungen erstatteten. Schon seit dem Frühjahr 1915 waren zur 
Erhöhung ihrer Feuerkraft auch jene Reiterregimenter, die noch keine 
Maschinengewehre hatten, mit solchen ausgestattet worden. Anfangs 
Mai 1916 besaßen 49 Regimenter, mehr als doppelt so viele als zu 
Kriegsbeginn, je eine Kavallerie-Maschinengewehrabteilung zu vier 
Gewehren. 
So hatte also die Wehrmacht der Monarchie, ungeachtet aller 
Hindernisse und trotz des gewaltigen Menschenverbrauches in einund¬ 
zwanzig blutigen Kriegsmonaten, vor allem ihre Streitkräfte zu Fuß 
um mehr als 140 Bataillone zu verstärken vermocht2). Das drückte 
sich nicht zuletzt auch in der Zahl höherer Führungseinheiten aus: in 
26 Korps und 1 Kavalleriekorps waren jetzt 69 Infanteriedivisionen, 
20 Brigaden außer Divisionsverband, sowie 11 Kavallerie divisionen 
und 3 Kavalleriebrigaden außer Divisionsverband zusammengefaßt. Im 
1) Siehe Blge. 4, Tabelle 7. 
2) Vgl. Blge. 4, Tabelle 5. Zum Vergleich mit Kriegsbeginn dürfen die nur 
vorübergehend zum Kampf, im Wesen aber als Ersätze bestimmten 164 Marschbataillone 
nicht mitgerechnet werden. Auch bei der Beurteilung der Kampfkräfte im Frühjahr 
1916 bleiben die schon in den Armeebereichen befindlichen, aber noch nicht eingesetzten 
Marschformationen außer Betracht.
	        
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