Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Rowno 
der ganzen Front an, erzielte jedoch keine wesentlichen Fortschritte. In 
der Nacht auf den 31. August warf aber die über Cholojów angesetzte 
Budapester 32. ID. die Russen aus ihren Gräben auf den Höhen südwest¬ 
lich von Radziechów, während sich auf dem Nordflügel des Korps Czi- 
bulka die 31. ID. und die Wiener 1. LstlBrig. südlich von Stojanów gegen 
schwächeren Feind Bahn zu brechen vermochten. Damit war der bei 
Radziechów gegen Westen vorspringende Südflügel der russischen 8. Ar¬ 
mee eingedrückt. Auf einen weiteren Kampf um Radziechów ließ es 
Brussilow nicht mehr ankommen. Denn am 30. August abends hatte er 
wegen der Umgehung seines Nordflügels den Rückmarsch seiner Armee¬ 
mitte angeordnet (S. 65). Nun gab er auch die Befehle für den Rückzug 
seines linken Flügels. 
Am 31. August bei Tagesanbruch hatten die Russen gegenüber dem 
XVIII. Korps und dem Nordflügel des IV. Korps (27. ID.) bereits alle 
ihre Stellungen geräumt. Das XVIII. Korps und die 27. ID. setzten sofort 
zur Verfolgung an und erreichten am Abend den Styr zwischen Hryco- 
wola und Stanislawczyk. Vor der 51. HID. sowie vor dem XIX. und dem 
V.Korps leistete der Nordflügel der russischen 11. Armee um diese Zeit 
bei Sokolowka und bei 0±ydow, dann auf den Höhen von Bialy Kamien 
und von Zloczów noch zähen Widerstand. D^e 51. HID. konnte in Fort¬ 
setzung des Angriffs trotz kräftiger Artillerieunterstützung über Soko¬ 
lowka auf Olesko nur wenig Gelände gewinnen; ihre Verbände waren 
durch den lang andauernden Kampf bereits stark durcheinandergeraten 
und auch gelichtet. Beim V.Korps wurde in der Nacht auf den 31. von 
der 33. ID. ein russischer Gegenstoß abgewiesen. Am nächsten Tag um 
3hi5 nachm. schritt die 33. ID. nach Artillerievorbereitung zum Angriff 
auf Sassów. Ihr schlössen sich rechts die 34. und links die 29. an. Jedoch 
erst in der Nacht auf den 1. September gelang es diesen Truppen — in 
erster Linie den nordböhmischen Infanterieregimentern 92 und 941) —, 
nach blutigem Streite die steilen Höhen von Bialy Kamien und von 
Zloczów im Sturm zu nehmen. 
In diesen Stellungen waren nur mehr feindliche Nachhuten zurück¬ 
geblieben. Denn inzwischen hatte das Korps Marschall der Südarmee 
die Russen nach hartem Kampfe bis über den östlichen Quellfluß der 
Strypa zurückgeworfen, Zborów genommen und die russische Armee 
Schtscherbatschew zum Rückzug gezwungen. Ungesäumtes Nachdrängen 
brachte die Verfolgung der 2. Armee am 1. September trotz des regneri¬ 
schen Wetters und der schlechten Wege ein gutes Stück vorwärts. Das 
!) Der Heimat Söhne im Weltkrieg, IR. 94 im Weltkriege (1927), 35Sff.
	        
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