Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Brussilows Angriffsplan 
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Die Schlacht bei Czartorijsk 
(16. Oktober bis 14. November) 
Hie zu Skizzen 17 und 18 
Russischer Durchbruch 
(16. bis 18. Oktober) 
Von großem Angriffsgeist erfüllt, hatte sich Brussilow anfangs 
Oktober von Iwanow Verstärkungen erbeten und seinen Nordflügel bis 
in die Gegend von Kuchocka Wola ausgedehnt. Dieser Ausdehnung weit 
nach Norden lag der Plan zugrunde, einen Stoß nach Westen zu führen, 
um den Gegner aus dem nach Osten vorspringenden Styrbogen von 
Czartorijsk zu vertreiben und den Brückenkopf von Kolki wieder in die 
Hand zu bekommen. Dadurch sollte der Nordflügel der 8. Armee in 
eine günstigere Aufstellung gebracht und der sichere Anschluß an die 
3. Armee in der Wildnis der Sumpfzone gewährleistet werden1). 
Brussilow bildete aus der ihm neuzugewiesenen 2.SchD.und aus der 
4. SchD. das XXXX. Korps. Dieses sollte, in der rechten Flanke durch die 
KavKorps Gillenschmidt und Weljassew gedeckt, den überraschenden 
Schlag über Czartorijsk—Kulikowiczy führen. Gleichzeitig hatte das 
durch die 82. RD. verstärkte XXX. Korps am Kormin anzugreifen und 
das XXXIX. Korps den Gegner an der Absendung von Verstärkungen 
zu verhindern. 
Am 16. Oktober leiteten Einzelstöße der Russen gegen den Südflügel 
der Armeegruppe Gerok die neuen Kämpfe bei Czartorijsk ein. Truppen 
der russischen 4. SchD. schoben sich im Laufe des Tages unter dem 
Schutze der Artillerie gegen Kulikowiczy—Nowosielki heran. In diesem 
Abschnitt befanden sich auf dem rechten Flügel des Korps Conta die 
beiden ostgalizischen Infanterieregimenter 95 und 58 (22. IBrig., Obst. 
Gustav Fischer) in dünnen Linien am Ostufer des Styr in schwieriger 
Lage. Ihren brückenkopfartigen Stellungen war Wald vorgelagert, nahe 
hinter den Stellungen floß der Styr. Bei der k. u. k. 22. IBrig. hatte wohl 
jeder das Gefühl, daß das Hindernis im Rücken zum Verhängnis werden 
konnte. Aber zu solchen nachdenklichen Überlegungen ließ der Russe 
keine Zeit. Die feindliche Artillerie schoß weiter, bis sich die Dämmerung 
einstellte. Die Brückenkopfbesatzungen machten sich auf nächtliche Stürme 
gefaßt. Der Russe kam nicht. Er ließ das Artilleriefeuer in der Nacht 
einschlafen. 
1) Broüssilov, 169. 
III 34
	        
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