Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
von selbst. Es wurden 64,1 km Vollbahngeleise, 25.1 km elektrische Kleina 
bahnen, 33.8 km Seilbahnen, 17.5 km Pferdefeldbahnen, 160 km Straßen,; 
52 km Fahrwege, 164 km Karrenwege und 95 km Saumwege neu angelegt, 
411 Straßen- und 50 Fahrwegkilometer verbessert und hergerichtet. Dazu 
kam der Neubau von Wasserleitungen in einer Gesamtlänge von 113.2 km,. 
von Unterkünften für 118.100 Mann und Stallungen für 80.000 Tiere, 
die Einrichtung von Vorratslagern auf 14.000 m2 Fläche und die Her¬ 
stellung von 502 Spitals- und sonstigen Baracken. Auch diese Zahlen 
zeigen, welch ungeahnte Formen der Krieg allenthalben, zumal auf dieser 
Walstatt, angenommen hatte. 
Cadornas Heerführung und das Ergebnis 
der Herbstschlachten im Südwesten 
Obwohl die italienische Heeresleitung für die von langer Hand vor¬ 
bereiteten Herbstangriffe ihrem Gegner eine so siegverheißende Über¬ 
legenheit an Kräften und Streitmitteln entgegenzustellen vermocht hatte,, 
wie es sich im Kriege nur selten ergab, scheiterten die geplanten Opera¬ 
tionen, wie überhaupt alle bisherigen größeren Angriffe, doch vornehmlich 
an der allzu methodischen höheren Führung. 
Das erste Öperationsziel an der küstenländischen Front, auf die 
Cadorna auch schon beim Aufmarsch das Schwergewicht des ganzen 
Heeres gelegt hatte, war Görz. Zur Gewinnung dieser Stadt hatten 
Ende Juni alle von Piava bis zum Meere stehenden Divisionen gleich¬ 
zeitig anzugreifen gehabt. Wegen der Unerfahrenheit der italienischen. 
Truppen blieb den Italienern in der ersten Isonzoschlacht jedweder 
Erfolg versagt (Bd. II, S. 733 ff.). Zwei Wochen später setzte die italieni¬ 
sche Heeresleitung die Masse der Armee Aosta zuerst gegen die Karst¬ 
hochfläche von Doberdò an, um nach Besitznahme dieser Bastion an die 
Bezwingung des Görzer Brückenkopfes zu schreiten. Die Verteidiger des 
Mt. S. Michele behaupteten aber nach heißem, wechselvollem Ringen diese 
das Umgebiet beherrschende Karsthöhe. Daher kam es in der zweiten 
Isonzoschlacht gar nicht zum Generalangriff gegen Görz (Bd.II, S. 745 ff.).. 
Trotz dieses Mißerfolges hielt Cadorna auch für die Erneuerung 
seiner Offensive im Herbst an dem schon im Juli gefaßten Leitgedanken 
fest. Er erweiterte jedoch seinen Plan, indem zuerst nicht nur die Karst¬ 
bastion von Doberdò, sondern auch die Hochfläche von Bainsizza er¬ 
obert werden sollte. Dann hoffte er, Görz als reife Frucht mit festem 
Griffe fassen zu können. Anstürme gegen die Dolomitenfront und gegen
	        
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