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Die Herbstschlachten an der italienischen Front
hoffen durfte, nochmals auf, um mit einem letzten Versuch wenigstens
gegen den augenscheinlich durch Truppenabgaben geschwächten gegne¬
rischen Nordflügel einen örtlichen Erfolg zu erringen. Damit begannen
bei Tolmein Angriffe, die bis zum Abschluß der Schlacht fortgesetzt
wurden.
GLt. Frugoni stellte die Masse des VIII. Korps zum Hauptangriff
gegen den Brückenkopf von Tolmein, das IV. Korps mit seinem rechten
Flügel (8. ID. und beide Alpinigruppen) zum Angriff im Räume Dolje—
Mrzli vrh bereit; der linke Flügel des IV. Korps sollte — soweit es im
winterlichen Hochgebirge möglich war — den Feind im Räume Rombon—
Krn durch Vorstöße binden. Beim VIII. Korps, dem schon früher die
7. ID. unterstellt worden war, hielt ein Regiment der 27. ID. den Isonzo-
abschnitt Anikova—Doblar, die 13. ID. hatte die Höhe A 588, die 7. ID.
die Höhe Sv. Maria anzugreifen; der Rest der 27. ID. war Korpsreserve
auf dem Kolowratrücken westlich von der Kuppe A 588.
Am 25. November leitete starke Artillerietätigkeit den Kampf gegen
die Hügelstellungen bei Tolmein und gegen den Rücken Mrzli vrh—
Vodil vrh ein. Vom Morgengrauen des 26. an steigerte sich das Feuer
zu immer größerer Wucht. Nach kurzem Trommelfeuer schritten um
10h vorm. die Hauptkraft der 8. ID. und die Alpinigruppen A und B,
zusammen etwa zwölf Bataillone, zum Sturm. Auf dem Vodil vrh brachen
die Alpini schon vor dem Erreichen der Stellungen der 14. GbBrig., die
jetzt vom Obst. Edi. v. Conrad befehligt wurde, im Artilleriefeuer zu¬
sammen; auf dem Mrzli vrh kam es zu Nahkämpfen, in denen es drei
Bataillonen des Verteidigers1) gelang, den weit überlegenen Feind bis
2h nachm. völlig zurückzuwerfen und ihm auch einige Offiziere und über
250 Mann an Gefangenen abzunehmen.
Nachdem dieser erste Versuch des Feindes auf den Höhen ge¬
scheitert war, kam der vom VIII. Korps gegen die Hügelstellungen im
Tolmeiner Becken beabsichtigte Angriff nicht mehr zur Entwicklung.
Bis zum 27. November früh hatten sich die Angriffsverhältnisse
durch starken, die Nacht über dauernden Schneefall noch weiter ver¬
schlechtert; deshalb versuchte der Feind tagsüber an der ganzen anzu¬
greifenden Front nur Ablenkungsvorstöße, die aber öhne jeden Erfolg
blieben. Gegen Abend wurden die italienischen Sturmstellungen stark
besetzt, und in der Nacht auf den 28. griffen Truppen der 7. ID. zweimal
bei Sv. Maria an, wurden jedoch abgewiesen, wobei Gefangene von vier
Regimentern in den Händen des Bataillons III/35 der 8. GbBrig. blieben.
i) IV/30 der 3., II/66 der 15. und III/85 der 7. GbBrig.