Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
nur von der Sorge um die Truppe eingegebenen Anträge auf eine Ver¬ 
legung der Front in die am Westrande des Vallone vorbereitete und teil¬ 
weise ausgebaute, taktisch in mancher Hinsicht günstigere zweite Stellung 
(Debeli vrh—Crni hrib—Marcottini—Westrand S.Martino—Mt. S. Michele) 
ab. Er befahl, in der dermaligen vordersten Kampflinie unter allen Um¬ 
ständen auszuharren. Die schwierigen Kampfverhältnisse auf dem Karst 
versuchte das Armeekmdo. durch eine bleibende Gruppierung der Divi¬ 
sionen in den einzelnen Abschnitten zu erleichtern. Die Truppe und ihre 
Führer sollten in der Front immer wieder in ihnen vertraute und ein- 
gelebte Verhältnisse gelangen. Dadurch erhoffte man auch eine Verstär¬ 
kung der Widerstandskraft zu erreichen. 
Hiezu war geplant, zunächst die 20. HID. durch die ganze 6. ID.1) 
abzulösen, was bei dem hohen Kampfwert der Division Schönburg die 
Bereitstellung einer weiteren Reserve dahinter entbehrlich gemacht hätte. 
Die hiedurch freiwerdende und bisher noch nicht übermäßig in Anspruch 
genommene 16. LstGbBrig. sollte nach kurzer Erholung zur brigadeweisen 
Ablösung der 17. ID. verwendet werden. Zum Verstärken der Besatzung 
im Abschnitte der 22. SchD. sollte das bestens eingenistete III. Korps, 
das seit den ersten Tagen der Schlacht nicht mehr ernstlich angegriffen 
worden war, vier Bataillone beistellen, worauf dann auch die ganze 
106. LstlD., deren gegenwärtiger Kampfwert trotz aller bewiesenen 
Tapferkeit wegen der starken Verluste, der geringen Zahl an Offizieren 
und des Mangels an einreihungsfähigen Ersätzen auf den eines Regiments 
herabgesunken war, rückverlegt werden konnte. 
Nach entsprechender Erholung sollte die 6. ID. neuerlich durch die 
20. HID., die 22. SchD. durch die 106. LstlD. abgelöst werden; die 17.ID. 
hatte in ihrem Verteidigungsraum wieder auf sich allein angewiesen zu 
bleiben. Dem Armeekmdo. wären sodann die 6. ID. und die halbe 22. SchD. 
sowie die 16. LstGbBrig. als Verfügungstruppen zu Gebote gestanden. 
Während der kurzen Kampfpause stellte die Fliegeraufklärung 
keine Änderung im Belag der bekannten Truppenlager des Feindes west¬ 
lich des Isonzo fest. Schon hatte Boroevic das Vorziehen der 6. ID. für 
den 1. November in den Raum von Ranziano anbefohlen, damit die Ab¬ 
lösung der 20. HID. am 2. abends beginnen könne — als am letzten 
Oktobertage nachmittags eine heftige Beschießung der ganzen Front und 
Angriffe bei Piava und auf dem Karst die am 1. November beginnende 
Entscheidungsphase der dritten Isonzoschlacht einleiteten. 
*■) Das vorübergehend dem XVI. Korps zugewiesene IR. 17 sollte gleichzeitig 
wieder zur Division einrücken.
	        
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