Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
wegs auf die Gewinnung von Görz zielenden Angriff in sinnfälliger, die 
schon ungeduldig gewordene öffentliche Meinung befriedigender Weise 
errungen werden. Hiezu sollte das den rechten Flügel der italienischen 
2. Armee bildende VI. Korps, GLt. Capello, mit drei Divisionen die Höhen 
vom Mt. Sabotino überOslavija bis zum Südende derPodgora angreifen; 
gleichzeitig hatte die verstärkte Armee des Herzogs von Aosta den 
Mt. S. Michele zu erobern. Links vom VI. Korps sollte »das II. den dünnen 
Schleier der öst.-ung. Verteidigung bei Piava zerreißen. Der Beginn der 
Angriffe war zuerst für den 27., dann aber für den 28. Oktober fest¬ 
gesetzt worden. 
Der Verteidiger hatte mittlerweile auf dem Karst die beabsichtigte 
Neugruppierung und Ablösung der Kräfte nur zum Teile durchführen 
können. Es standen bei der vom GM. Lukachich befehligten 20. HID. 
von Norden nach Süden die 39., die 81.HIBrig. und die 16. LstGbBrig. 
bis zur Nordwestecke von S. Martino; dort schloß die 17. ID. an. Von 
der 20. HID. war aber nur ein Honvédregiment eingesetzt. Das IR. 43 
und das IBaon. III/69 waren auf dem Mt. S. Michele noch in vorderster 
Linie zurückbehalten worden, während die Hauptkraft der Honvéd- 
division, zehn Bataillone stark, die tiefgegliederten Reserven des Ab¬ 
schnittes bildete. Nach Weisungen des Korpskmdos. war die Kirchen¬ 
höhe von S. Martino zu einem festen Bollwerk auszugestalten und von 
der vordersten Stellung auf der Ostkuppe des Mt. S. Michele an S.Mar¬ 
tino östlich vorbei eine neue Zwischenlinie zur zweiten Verteidigungs¬ 
stellung durch die Reserven der Division auszubauen. Auf dem linken 
Flügel der 17. ID. war die III. LstlBrig. eingeschoben. Das IR. 39 stand 
als Divisionsreserve bei Marcottini. Die Verbände waren also noch stark 
vermengt. 
Die 22. SchD. hatte bei ihrem Einsatz in die Front eine äußerst 
schwierige Kampflage vorgefunden. Die Ablösung mußte in den heißesten 
Stunden der Karstschlacht durchgeführt werden. Die ursprünglichen 
Stellungen waren zum Teil überhaupt nicht mehr erkennbar. In der Mitte 
des Divisionsabschnittes hatte sich der Feind festgesetzt; nur auf dem 
rechten Flügel und auf dem Mt. dei sei Busi konnten die auch hier 
schwer beschädigten Kampfanlagen bei der Ablösung wirklich über¬ 
nommen werden. So erlitten die Schützen schon in den ersten Tagen, 
ohne daß sie besondere Kämpfe zu bestehen hatten, starke Verluste. Die 
vorderste Kampflinie mußte aber unter allen Umständen behauptet 
werden. So schufen nun die Grazer und Marburger Schützen, die dem 
Feinde im offenen Karstgestein vielfach auf Nahkampfentfernung gegen-
	        
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