Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Kräfteabgaben der Armeegruppe Rohr 
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Begleitumstände ließen den Angriff zu keinem Erfolge reifen. Unter¬ 
dessen hatte das Kommando der Südwestfront den GdK. Rohr schon am 
19. Oktober wissen lassen, daß eine Verstärkung der Armee Boroevic 
notwendig werden mochte. Dies war ein Grund mehr, das wenig aus¬ 
sichtsreiche Unternehmen der 92. ID. einzustellen. Um unnötige Verluste 
zu vermeiden, wurden die Truppen in der Nacht auf den 20. Oktober 
aus dem Kampfe gelöst. 
Der Forderung nach Truppenabgaben hatte das Armeegruppen- 
kmdo. auch in den früheren Schlachten stets in selbstlosester Weise ent¬ 
sprochen. Es war selbstverständlich, daß auch jetzt alles geschehen 
mußte, um den Erfolg am Isonzo zu sichern. Schon am nächsten Tage 
wurde die Bereitstellung mehrerer Bataillone gemeldet, und bis zum 
24. Oktober rollten drei Bataillone und zwei schwere Batterien zur 
5. Armee, eine schwere Haubitzbatterie nach Tirol. Die Unternehmung 
gegen die Höhen Zweispitz und Mittagskofel aber war damit endgültig 
aufgegeben. 
Die Verteidigung Tirols im Frühherbst 1915 
Hieizu Beilagen 13 und 27 des II. Bandes, dann Skizze 9b des 
III. Bandes 
Die zweite Dolomitenoffensive der Italiener 
Schon um die Monatswende August-September hatte die italienische 
Heeresleitung ihre beiden, die Südtiroler Bastion umklammernden Armeen 
daran gemahnt, daß die ihnen bei Kriegsbeginn vorgeschriebenen Kampf¬ 
ziele noch vor dem Eintritt des Winters zu erreichen seien. Diese Ziele 
waren für die in den Dolomiten kämpfende 4. Armee der Einbruch in 
das Pustertal, wo es eine der Hauptlebensadern der Tiroler Landesver¬ 
teidigung abzuschneiden galt, für die 1. Armee die Gewinnung der Hoch¬ 
flächen von Vielgereuth (Folgaria) und Lafraun (Lavarone), von denen 
der Weg nach Trient und in weiterer Folge nach Bozen führte. 
Gegenüber diesen Angriffsaufgaben des Feindes hatte die Tiroler 
Landesverteidigung unter dem Oberbefehl des GdK. Dankl auch weiter¬ 
hin den heimatlichen Boden zähe festzuhalten. 
Das Verhältnis der einander entgegenstehenden Streitkräfte war un¬ 
gefähr das gleiche wie im Sommer geblieben. 
Die erste Septemberwoche zog ins Land und noch immer zeigte 
Gen. Nava, der Führer der italienischen 4. Armee, wenig Lust, seine 
Dolomitenkämpfer zu neuen größeren Angriffen vorzureißen. Ungeduldig
	        
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