Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
gesetzten Ersätze nicht aus, die Reihen des Verteidigers vollends zu 
schließen. Zumal die 20. HID. litt auch weiterhin unter starker Blutleere. 
Insgesamt fehlten in diesem heißumstrittenen Kampfraum zu Beginn der 
dritten Isonzoschlacht noch nahezu 27.000 Mann auf die Sollstärken. 
Neben der Auffüllung der schon eingesetzten Verbände war selbst¬ 
verständlich auch anzustreben, das Kräfteverhältnis zwischen Freund und 
Feind durch Heranführen neuer Heereskörper zugunsten des Verteidigers 
zu ändern. Aber das Wollen erwies sich bei den großen Anforderungen, 
die der Dreifrontenkrieg an die oberste Führung stellte, größer als das 
Können. Das III. Korps, das mit der 22. SchD. *) und der 28. ID. Ende 
August eingetroffen war (Bd. II, S. 702 und 792), und die (mit der 
60. IBrig.) sechs Regimenter zählende 106. LstlD., die ihr anfangs Sep¬ 
tember nachfolgte (S. 14), bedeuteten zwar einen wertvollen Zuwachs an 
Kraft. Dieser wurde aber durch Truppenabberufungen empfindlich auf¬ 
gewogen. Die 93. ID., die erst Mitte August durch Eingliederung der 
drei Kaiserschützenregimenter in den schütteren Rahmen der noch ver¬ 
bliebenen Stammbataillone neu zusammengefügt worden war, verfiel Ende 
des gleichen Monats der Auflösung2); Kaiserschützen und Artillerie 
hatten Ende August nach Tirol abzugehen. Desgleichen war die aus 
Kaiserjägern bestehende 8. ID. in den Befehlsbereich des GdK. Dankl 
bestimmt. Sie bestieg anfangs Oktober mit der Masse im Wippachtale, 
mit der 58. GbBrig., die vorübergehend an den Kämpfen bei Tolmein 
teilgenommen hatte, in Podmelec die bereitgestellten Züge. Im all¬ 
gemeinen galt die Weisung, daß die Tiroler Truppen bis zu ihrem Ab¬ 
gehen vom Isonzo nur bei äußerster Bedrängnis in die Front geworfen 
werden durften. 
Schließlich zog die Heeresleitung im September noch die 57. und 
die 59. ID. auf den Balkan ab. Überdies wurde von den Divisions¬ 
kavallerien der in Kärnten und am Isonzo befindlichen Divisionen nur 
je eine Schwadron zurückbehalten; der Überschuß von zwölf Schwa¬ 
dronen wurde je zur Hälfte nach Serbien (S. 253) und in die Bukowina 
abgesendet. So kam es, daß die Isonzofront anfangs Oktober nach der 
Zahl der Heereskörper schwächer dastand als Mitte August beim Aus¬ 
gang der zweiten Schlacht. 
*) Die 44. SchBrig. der 22. SchD. wurde bei der Armeegruppe GdK. Rohr ein¬ 
gesetzt (S. 40). 
2) Die in der 185. IBrig. der 93. ID. eingeteilten Marschbataillone des III. Korps 
wurden ihren eingetroffenen Stammregimentern zugewiesen, das Brigadekmdo. gleich 
dem Divisionskmdo. aufgelöst.
	        
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