Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Der Heeresbefehl vom 25. August 
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nach den oben erwähnten Weisungen der DOHL. mit der Masse ihren 
Vormarsch nach Osten im Sumpfgebiet östlich der Linie Ratno—Kobrin— 
Szereszowo einstellen und nur mit kleineren gemischten Verbänden auf 
allen Straßen am Feinde bleiben. Von der Mündung der Ucherka in den 
Bug bis zum Zusammenfluß der Narewka mit dem Narew sollte eine 
Dauerstellung ausgebaut werden *). 
Inzwischen war durch die Einnahme von Kowel am 24. August 
(Bd. II, S. 706) auch die Ausgangsanlage für den von Conrad geplanten 
Angriff gegen das russische Südheer geschaffen worden. Die Zeit schien 
umsomehr zu drängen, als mancherlei Anzeichen auf einen Abmarsch 
der bisher östlich von Wladimir-Wolynski verbliebenen Russen hin¬ 
deuteten. Die k.u.k. Heeresleitung erteilte am 25. August ihren Armeen 
voller Zuversicht den Befehl, den Angriff am 27. mit den zur Stelle be¬ 
findlichen Kräften zu beginnen. Der zunächst durch die 1. Armee des 
FZM. v. Puhallo gebildete Nordflügel hatte von Kowel und Wladimir-Wo- 
lynski auf Luck vorzudringen, um den hinter dem oberen Bug und der Zlota 
Lipa stehenden Feind von Norden her zu überflügeln. Gleichzeitig war 
der Russe in Ostgalizien durch die inneren Flügel der 2. und der Süd¬ 
armee auf den Höhen südlich der Bahn Krasne—Brody zu durchbrechen 
und aus Ostgalizien zu vertreiben. Das äußerste Ziel sollte dfcr Zbrucz 
und die Linie Ostrog—Luniniec sein. 
Gleichzeitig hieß es, den Abtransport von sechs Divisionen nach 
dem Balkankriegsschauplatz im Sinne der vor dem Abschluß stehenden 
Militärkonvention mit Bulgarien (S. 11) vorzubereiten. Dazu standen die 
Kräfte zur Verfügung, die sich eben aus der Heeresgruppe Mackensen 
auslösten. Nach den am 28. August bestehenden Absichten der Heeres¬ 
leitung sollte das VIII. Korps mit der 37. HID. und der 106. LstlD. aus 
dem Verbände der 4. Armee ausscheiden und sich bei Iwangorod zum 
Abrollen nach dem Südosten bereitstellen. Das XVII. Korps (11. ID. und 
41. HID.) sowie die 1. und die 3. polnische Brigade waren nach Cholm ge¬ 
wiesen, wo sie am 3. September eintreffen konnten, um entweder in der 
Richtung auf Kowel bei der 1. Armee eingesetzt zu werden oder — ohne 
die Polen — die Bahn zur Fahrt auf den Balkankriegsschauplatz zu be¬ 
steigen. Das VI. Korps schied, durch den GFM. Mackensen mit beson¬ 
derer Anerkennung bedacht, aus den Reihen der Bugarmee und hatte 
!) Falkenhayn, Heeresleitung, 113ff.; Cramon, 25f.; Kühl, 242ff.; 
Ludendorff, Meine Kriegserinnerungen 1914—1918 (Berlin 1919 und 1920), 129; 
Foerster, Graf Schlieffen und der Weltkrieg (2. Aufl., Berlin 1925), I, 61 ff.; Kritik 
des Weltkrieges, Von einem Generalstäbler (Leipzig 1920), 149 ff.
	        
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