Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Führerbesprechung zu Pleß am 6. November 
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Von den beiden Moravafliissen bis an die Albaner Berge 
(6. November bis anfangs Dezember) 
Hiezu Beilagen 16, 17, 18 und 19 
Die Verfolgung durch das Kopaonik - und 
Jastrebacgebirge 
(6. bis 24. November) 
Führerentschlüsse bei den Verbündeten und bei den Serben 
Am 5. November hatte Gdl. Falkenhayn sein wichtigstes strategisches 
Ziel, die Öffnung des Donauweges und die Herstellung der Landverbin¬ 
dung mit der Türkei, erreicht. In Sistov und in Ruscuk waren an diesem 
Tage die ersten Munitionsdampfer eingetroffen. Die Serben waren bis 
in das Gebirge südlich der Westlichen Morava zurückgeschlagen, aber 
der Feldzug darum noch nicht zu Ende. Da es dem rechten Flügel der 
Heeresgruppe Mackensen nicht gelungen war, die Pforten ins Morava- 
becken rasch genug aufzureißen, und die Bulgaren noch um den Übergang-" 
über die Südliche Morava kämpften, konnte das Serbenheer weder bei 
Kragujevac noch in der Moravagabel eingekreist werden. Es war mit 
seinen Hauptkräften bereits südwärts in das Gebirge entwichen und 
sollte nun durch ein scharfes Nachdrängen auf Novipazar, auf Mitrovica 
und auf Pristina vernichtet werden. Bei diesem konzentrischen Vorgehen 
mußte sich aber alsbald die Notwendigkeit ergeben, Kräfte auszuscheiden, 
da große Truppenmassen in dem unwirtlichen und wegarmen Kopaonik- 
gebirge nicht mehr bewegt und auch nicht mehr mit Munition und Ver¬ 
pflegung versorgt werden konnten. 
Bei einem Gedankenaustausch, den Conrad und Falkenhayn am 6. No¬ 
vember in Pleß pflogen, wurde vereinbart, „die gemeinsam mit Bulgarien 
begonnene Offensive auf dem Balkan nach Niederwerfung Serbiens auch 
gegen die bei Saloniki gelandeten Ententetruppen weiterzuführen"1). Aber 
wenn auch Falkenhayn diesem von Conrad befürworteten Plane zustimmte, 
so tat er dies doch nur unter dem Vorbehalt, „daß es gelingen werde, 
das serbische Heer in allernächster Zeit gänzlich zu erledigen, und daß 
die feindliche Landung in Saloniki nicht den Charakter einer großange- 
!) Nach einem späteren, vom 19. November datierten Schreiben Conrads an 
Falkenhayn.
	        
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