Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung Serbiens 
und die Timokarmeegruppe über Paracin—Razan j—Ribare auf Grebac 
(nördlich von Prokuplje) zurückzuweichen. Nachhaltiger Widerstand war 
bei Kraljevo und im Mündungswinkel der beiden Moravaflüsse zu leisten, 
um den Verpflegs- und Munitionskolonnen Zeit für den Rückzug aus 
dem Tale der Westlichen Morava und von Nis zu erkämpfen. Der 2. Armee 
mutete Woiwode Putnik ein kühnes Manöver zu: sie sollte mit ihrem 
Nordflügel den Raum westlich von Nis so lange halten, bis die Timok¬ 
armeegruppe und die 3.Armee Prokuplje erreicht hatten; dann hatte sie 
eiligst nach Süden herumzuschwenken, um die von Leskovac über Lebane 
nach Pristina führende Marschlinie zu sperren1). 
Dieser schwerwiegende Entschluß Putniks bedeutete nichts weniger 
als die völlige Preisgabe des Zentralraumes Serbiens, der die Kraft¬ 
quellen des nationalen Widerstandes in sich barg. Elf Monate vorher 
hatte sich hier das Schicksal zugunsten Serbiens gewendet (Bd. I, S. 716 ff.). 
Jetzt bot sich nur mehr die Möglichkeit, südwestlich von der tiefen^ 
durch die Westliche und die Südliche Morava gebildeten Talfurche 
Gegenwehr zu leisten. Doch auch diese Aufstellung des Serbenheeres auf 
dem Nordostabfall des unwirtlichen Gebirges, das sich von Pozega gegen 
Vranje hinzieht, war schon durch das Vordringen der 2. Bulgarenarmee 
in der Südflanke ernstlich bedroht. Nur rasches Eingreifen der anglo- 
französischen Salonikiarmee konnte diese Gefahr beseitigen. 
Der zweite Einkreisungsversuch 
(2. bis 6. November) 
Das Vordringen der Verbündeten bis an die beiden Moravaflüsse 
Im Sinne der Weisungen Putniks zog sich am 1. November die Drin- 
D.II der serbischen 1. Armee unter Nachhut kämpf en vor dem östlichen 
Flügel der Armee Kövess (57., 59. ID. und 43. RD.) auf die Höhen süd¬ 
westlich von Kragujevac bis südlich von Knie zurück. Die dem Woi- 
woden Misic wieder unterstellte DonD.II nahm auf den Nordhängen des 
Kotlenikgebirges vor der 44. RD. Aufstellung, während die von der 
26. ID. von Grn. Milanovac zurückgeworfene Sokolbrigade auf den Tal¬ 
höhen östlich von Cacak Stellungen bezog2). Vor dem XIX. Korps war 
die über Pozega herangezogene Uzicegruppe darauf bedacht, auf den 
Höhen südlich von Cacak sowie mit einem abgezweigten Bataillon bei 
Ivanjica die Armeeflanke zu decken. Als der Gegner bei Cacak (S. 263) 
1) Serb. Gstb.\y.,XI, 67 f. 
2) Ebenda, XI, 74 ff.
	        
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